Der 31. Dezember 2016, was für ein ereignisreiches und ereignisloses Jahr liegt hinter mir.
Die Zeit in London liegt bereits sechs Monate in der Vergangenheit. So fühlt es sich auch an. Ich habe diese Stadt in drei Monaten fast bis in den kleinsten Winkel entdeckt und gebe ihr, nach Sydney, einen kleinen Platz in meinem Herzen, er ist nicht ganz so groß aber doch da. In diesen drei Monaten habe ich die Eigenarten der Engländer schätzen gelernt, ein Faible für ungenießbares Bier in gemütlichen Pubs entwickelt, eine Freundschaft aus Melbourne vertieft und eine neue tiefe Freundschaft hinzugewonnen. Ich hab tolle Orte um London herum gesehen und mich im Anschluss in Schottlands Natur und Edinburgh verliebt, wo ich auf dem Rückweg einen Kurzstopp einlegte. Tolle Begegnungen, wundervolle Eindrücke, mein Herz sprang.
Danach war ich für die restlichen Semesterferien in der Heimat und viel in ein kleines Loch, ein Zwischenmoment. Drei Monate in denen ich nichts anderes als Serien gesuchtet und mich in meinem Zimmer verkrochen habe bis der jährliche Familiensommerurlaub anstand und es danach wieder nach Bielefeld gehen würde. Ich weiß bis heute nicht was da mit mir los war. Ich hatte keine Aufgabe, hatte gerade eine turbulente Zeit mit täglichen neuen Eindrücken hinter mir, wie hätte ich den Zustand beibehalten können?
Der Familienurlaub in Frankreich hat mich dann wieder aus meinem Loch gezogen. Dieses Mal habe ich mich durchgesetzt nicht zwei Wochen an einem Ort zu bleiben, sondern die Zeit in zwei Teile aufzuteilen, die erste Woche verbrachte ich mit meinen Eltern in der Provence, wir entdeckten jedes kleine Örtchen was die Gegend Luberon zu bieten hatte, es war wunderschön! Die zweite Woche verbrachten wir am Mittelmeer, das Wetter war durchweg bombe!
Zurück zu Hause und es ging auch schon bald wieder zurück nach Bielefeld, das neue Semester startete, endlich wieder eine Aufgabe! Ein sehr beschäftigtes Semester sogar: Portrait-Workshop-Woche, Shanghai-Ausstellungs-Abbau, Exkursion ins Folkwang-Museum in Essen, Portfolio-Sichtung in den Deichtorhallen in Hamburg, Exkursion nach Mannheim und Karlsruhe, und zwei Fahrten nach Bremerhaven für mein aktuelles Fotoprojekt. Ich bin viel rumgekommen, fast schon zu viel aber mir kann man’s manchmal nicht recht machen. Mitte Oktober habe ich auch noch einen neuen Nebenjob angefangen. Die Zeit ist schneller vergangen als mir lieb war und doch hat es mich erfüllt. Ich hab mein erstes Bild verkauft und das für einen fairen Preis! Ich wollte mich dieses Semester mit meinem Bachelor-Thema auseinandersetzen, unverhofft habe ich das zum Ende des Semesters auch getan. Alles läuft super!
2016 war wieder einmal nicht mein Jahr für die neue Liebe meines Lebens. Mein Adressbuch zeigt unter dem Begriff »Tinder« mehr Namen an, als ich mir Gesichter merken kann, aber hey, vielleicht 2017… oder später.
Heute ist der 31. Dezember, nach wundervollen Weihnachten und viel Liebe mit meiner Familie habe ich beschlossen Silvester in Bielefeld zu verbringen und ich werde diesen Abend mal alleine verbringen, mit einer Flasche Rotwein, einer Tiefkühlpizza und ner XXL-Tafel Milka Peanut Caramel in Jogginghose und ner Gesichtsmaske im Gesicht. Vielleicht geh‘ ich noch tanzen. Es ist doch wunderbar sich einfach mal kein Stress um Verabredungen, neue Vorsätze und andere Erwartungen machen zu müssen! :)
Ich denke an die eine Freundin, die 2016 für mich besonders gemacht hat und verbleibe mit liebevollen Glückwünschen für ein weiteres turbulentes neues Jahr!
