Vegane Geschmacksexplosionen im Rheingau – das „Zwei und Zwanzig“

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Hier kommt mal ein etwas anderer Blog-Beitrag, nämlich eine Reise in kulinarische Gefilde der veganen Küche.

Alle meine Freunde wissen so langsam, dass ich Vegetarierin bin. Von meiner Schwester, die diesem „Hype“ von vegetarisch und veganem Essen so garnicht viel abgewinnen kann, werde ich seit meiner Ernährungsumstellung immer nur als „Öko“ bezeichnet. Naja, ich nehme das so hin, sehe darüber hinweg und grinse selbstbewusst. Umso erfreuter war ich auch, als sie mich zu unserem Geburtstag in ein veganes Restaurant im schönen Rheingau entführen will. „Da will ich mal mit dir hin“, sagte sie zu mir und leitete mir den Link der Facebook-Seite weiter. „Ja, klingt gut!“, meinte ich.

Das Zwei und Zwanzig, eine knappe halbe Stunde von Wiesbaden und weniger als eine Stunde von Frankfurt entfernt, Café und Weinbar, wie man auf der eigenen Website liest, liegt mitten im verschlafenen knapp 12.000 Einwohner Städtchen Geisenheim; Wein-, Schul-, Dom- und Lindenstadt, wie ich auf Wikipedia nachlesen konnte. Ganz in der Nähe des wunderschönen Domes in einer kleinen Straße neben einer großen Linde befindet sich dieses kleine, gemütliche Café.

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Wir betreten das Café und bei mir stellt sich direkt ein wohliges Gefühl ein. Helle Holz-Möbel, weiße Vorhänge, schöne Fotografien an den Wänden, grüne Pflanzen, aus den Boxen klingen die Lumineers, Boy & Bear, Ben Howard und Hozier – meine Welt! <3 Meine Schwester reagiert auf meine Begeisterung mit rollenden Augen „alles so Öko, alles so du!“ aber trotzdem gefällt es ihr hier. Wie könnte es auch anders sein. Nicht lange dauert es und eine aufgeweckte, quirlige Person mit großem Grinsen im Gesicht freut sich über unseren Besuch und schlägt uns zwei reservierte Tische vor, von denen wir uns für einen am Fenster mit Blick auf die Kuchentheke entscheiden. Die wunderschön gestaltete Speisekarte liegt auf dem Tisch. Aus einer großen Auswahl an kalten aber auch warmen Speisen müssen wir uns entscheiden – von Frühstück (Porridge, Pancakes, Buchweizenwaffeln und eine Superfood-Breakfast-Bowl) über frische Bagels, Wraps und der Obst-Portion in Smoothie-Form zum kurzen Wander-Stopp zwischendurch, bis hin zu herzhaftem Black-Bean-Burger und Burrito mit Sonnenblumenbolognes und Kidneybohnen ist alles dabei was das Herz begehrt und noch mehr (denn Kuchen gibt’s auch noch!). Alles vegan, alles Bio, alles frisch! Mein Herz tanzt.

Ich entscheide mich für den Black-Bean-Burger, meine Schwester für den Burrito. Aber zuerst noch einen gemischten Vorspeisen-Teller, es gibt so viel was wir probieren wollen! Hier findet man Hirse-Saté-Spieße mit Erdnuss-Salsa, Vollkorn-Blätterteigecken mit Tomate und grünem Pesto, Salzkrustenkartoffeln mit Guacamole, Falafel, Tofu-Bällchen in fruchtiger Tomatensauce und Grillgemüse, welches ich so noch nie gegessen habe – einfach himmlisch! Ein Teil besser als das andere. Ich komme aus dem Staunen garnicht mehr raus, ein kulinarisches Geschmackserlebnis der besonderen Art!

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Eigentlich schon völlig befriedigt, geht es nach kurzer Zeit mit dem Hauptgang weiter auf der kulinarischen Reise. Der Black-Bean-Burger und der Burrito mit Sonnenblumenbolognese und Kartoffel-Wedges. OMG. Das Burger-Brötchen hat eine schön schwere Konsistenz, kein Luftbrötchen was einem in der Hand zerfällt und von Tomaten-Ketchup wegweicht, es hält den Burger zusammen und schmeckt einfach großartig selbstgemacht! Das Patty, aus einer würzigen Black-Bean-Mischung, getoppt mit veganer Majonaise, Tomate, Salat und Gewürzgurken – ein Fest für meine Geschmacksnerven! Dazu gibt es Kartoffel-Wedges, die als einzige meinen Nerv nicht so ganz treffen, ich glaube sie sind kalorienarm heißluftgegart (?) und deswegen nicht ganz so überzeugend.

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Die Sonnenblumenbolognese im Burrito meiner Schwester schmeckte wunderbar fruchtig mit Kidneybohnen in einem fluffigen Burrito-Wrap, auch wunderbar selbstgemacht! Wie alles hier (außer der Blätterteig, aber das ist erlaubt, steckt da doch ein ziemlich Aufwand dahinter). Meine nicht-vegan/vegetarische Schwester ist begeistert. Auch sie ist überrascht über die Geschmacksexplosionen, die sich da in ihrem Mund zusammentun.

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Und weil wir es uns einfach nicht verkneifen können, gönnen wir uns zum Abschluss noch einen Chai-Latte und „Milch“kaffee mit Hafer-Drink und dazu einen Haselnuss-Cupcake und Himbeer-Käsekuchen mit Mohn. Ich lass das mal auf euren Zungen zergehen, mir fallen keine lobenden Worte mehr ein.

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Marina, die liebe aufgeweckte Person von vorhin beantwortet freudig alle meine und unsere Fragen zu einzelnen Zutaten, sind wir doch beide leidenschaftliche Hobby-Köchin und Bäckerin! Man merkt, dass bei ihr und ihrem Mann Dirk alles mit viel Liebe und Leidenschaft selbstgemacht wird. Im Gespräch mit Marina erfahren wir, dass die beiden vor der Eröffnung des Zwei und Zwanzig 2015, zwei gut bezahlte BWL-Jobs in Frankfurt hatten, und diese für eine verrückte Idee hinter sich ließen um ihren Traum eines veganen Restaurants zu erfüllen.

Ich bin total glücklich darüber, dass meine Schwester mich hier her entführt hat. Wer hätte gedacht, dass aus einem „Ja, klingt gut!“ ein „Jaaauuuu, wann gehen wir wieder hin?!!“ wird?

Und jetzt überzeugt euch selbst! Stattet Marina und Dirk im Zwei und Zwanzig einen Besuch ab und sagt liebe Grüße von den Kuschel-Zwillingen! ;)

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