#20: Home Sweet Home!

Als ich am 27. September um 20.11 Uhr aus dem Gate am Frankfurter Flughafen gelaufen kam und als allerersten meinen Papa gesehen und meine Schwester als Erste in die Arme schließen durfte, war einer der schönsten Momente meines Lebens. Verena wartete mit offenen Armen und Tränen in den Augen darauf mich in ihre Arme schließen zu dürfen – werde ich nie vergessen! Alle Wichtigsten waren da, um mich in Empfang zu nehmen. Ich war einfach unheimlich glücklich wieder zu Hause zu sein. 50 Stunden zuvor hatte ich noch mit Ramon und Jon Quatsch am Flughafen in Melbourne gemacht und mich tränenreich von ihnen verabschiedet …

Seit ziemlich genau zwei Wochen hat mich Deutschland nun wieder. In dieser Zeit hatte ich Gelegenheit Deutschland mit anderen Augen kennenzulernen, Augen die für 12 Monate eine ganz andere Welt vor sich hatten. Eine Welt in der alles viel einfacher erscheint, in der die Menschen anders drauf sind; einfach fröhlicher und sorgenfreier scheinen, ‚easy-going‘ wie man in Australien gerne sagt und in einer Welt in der es einfach nicht so ‚voll‘ und dicht besiedelt ist wie hier in Deutschland/Europa. Man fühlt sich hier schnell eingeengt, auf die Pelle gerückt. Die Menschen schauen einen hier verwundert an, wenn man „Guten Tag, wie geht’s Ihnen?“ fragt. Alles ungewohnt und … ein wenig traurig. Aber so ist das hier, leider. Das war ich mein ganzes Leben so gewohnt, habe es ja selbst nicht anders gemacht. Positiv nehme ich jetzt die Umgebung war, den Geruch und den Klang der Vögel, der in Australien auch ganz anders ist. Die Landschaft, das Wetter. Ich freue mich riesig auf den Winter, auf Schnee. Ich genieße es momentan durch bunte Herbst-Wälder zu laufen oder mit dem Auto zu fahren. Ich bin mächtig dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Dass ich für 1 Jahr in einem Land leben und dadurch kennenlernen durfte, dass es auf anderen Kontinenten eben auch komplett anders sein kann, nicht nur was das Menschliche angeht. Uns Deutschen wird das etwas verklemmte, zurückhaltende Verhalten ja sowieso nachgesagt, es aber dann aus eigener Sicht zu erfahren ist schon interessant.

Ich habe mich in den letzten zwei Wochen mit vielen meiner Liebsten getroffen und einfach nur gequatscht und ausgetauscht, was im letzten Jahr so passiert ist. Hat einfach super gut getan und ich hatte großes Bedürfnis nach so langer Zeit! Ich durfte feststellen, wie viele tolle Menschen ich in meinem Freundes- und Familienkreis habe und ich bin auch dafür mächtig dankbar! Jeder Einzelne gibt mir das Gefühl, genau das Richtige getan zu haben. Ich kann schon sagen, dass mich das alles selbst ziemlich beeindruckt was ich da geschafft habe. Das wird einem erst so richtig klar, wenn man in Gedanken und Gesprächen mal alles revue passieren lässt. Es ist so ziemlich unmöglich, das letzte Jahr in wenigen Worten zusammenzufassen. Ich habe unheimlich viele, tolle Menschen kennengelernt, viele Erfahrungen gemacht von denen ich nie erwartet hätte, dass ich sie machen würde. Ich habe unendlich tolle Landschaften gesehen und Eindrücke gesammelt.

Was sich an mir selbst verändert hat, stelle ich jetzt im Nachhinein nach und nach fest. Ich glaube ich bin doch enorm gelassener geworden als ich vorher war, auch wenn es sich hier im deutschen Alltag manchmal als kleine Herausforderung erweist. Ich gehe auch definitiv einfacher auf fremde Menschen zu, was ja eins meiner Hauptziele war. Außerdem weiß ich das Leben und seine Gegebenheiten mehr zu schätzen. Ich hoffe, dass ich diese Eigenschaften in der Zukunft beibehalte.

Ich vermisse Australien natürlich unheimlich, dieses Gefühl wird in Zukunft sicher auch immer wieder mal hochkommen. Dennoch bin ich gespannt welche neue Herausforderungen mich nun in Deutschland erwarten. Ich fange ab Mitte Oktober wieder an zu arbeiten und ich möchte mich für nächstes Wintersemester für einen Studienplatz als Kommunikationsdesignerin, Schwerpunkt Fotografie bewerben. Das wird ein schwieriger Weg, aber ich bin zuversichtlich, dass ich es schaffe!

Ich halte euch hier nach wie vor auf dem Laufenden! ;)
Eure Nadja

#19: I left footprints in Australia!

Well round about the dawn of time
The Dreaming all began
A crowd of people came
Well they were lookin’ for their promised land
We’re runnin’ from the heart of darkness
Searchin’ for the heart of light
It was their paradise
Well they were standin’ on
Solid rock
Standin’ on sacred ground
Livin’ on borrowed time
And the winds of change
Were blowin’ cold that night

– Solid Rock by Goanna

Nachdem ich 4 Tage in Alice Springs verbracht habe, ging es endlich auf die gebuchte Tour von Alice Springs nach Adelaide bei der ich in 6 Tagen Stopp bei den wichtigsten Destinationen im Outback machen würde. Ich wurde gegen 10 Uhr morgens von meinem Hostel abgeholt und nach mir noch 9 weitere. Wir waren somit eine kleine Gruppe von 10 Personen plus Tourguide.

Zuerst wurde Halt beim nächsten Bottleshop gemacht, um Alkohol für die nächsten 2 Nächte zu kaufen damits am Lagerfeuer noch geselliger wird! Den 1. Stopp haben wir bei einer Kamelfarm gemacht, bei der wir uns alle aufs Kamel getraut haben. Super lustig!! Total holprig :D Weiter gings zu Kings Creek, ganz in der Nähe zum Kings Canyon Nationalpark, wo wir die 1. Nacht in Swags unter Sternenhimmel am Lagerfeuer verbracht haben! Swags sind Outdoor-Schlafsäcke, in dem eine dünne Matratze und der Schlafsack liegt in dem man schläft. Ziemlich kompliziert zu erklären :D Jedenfalls hat der dafür gesorgt dass man warm war, echt eine Erfahrung wert! Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gings dann auf einer 4-Stündige Wanderung zu Kings Canyon – einfach eine atemberaubende Kulisse! Man läuft über roten Stein entlang teilweise steiler Klippen. Außerdem waren wir beim „Garden of Eden“ wo es ein Wasserloch gab mit gefühlten 0° kaltem Wasser :D So kalt war es natürlich nicht ^^ Danach ging es weiter in Richtung Kata Tjuta und Uluru, ein paar Stunden fahrt. Auf dem Weg sind wir an einem ziemlich beeindruckenden Buschfeuer vorbei gefahren. Natürlich ein gelegtes, das wird hier im Winter oft gemacht, damit im Sommer das Risiko eines ernsthaften Feuers geringer ist. Rechts und links der Straße roter Sand – einfach wunderschön!

Es ging zum Uluru Campingplatz, das erste Mal konnten wir einen Blick aus der Ferne auf den Uluru werfen, wirklich beeindruckend! Am nächsten Morgen haben wir uns Uluru von einem Aussichtspunkt bei dem man außerdem auch Kata Tjuta sehen konnte. Die Fotos sind leider nicht super überragend, weil wir etwas zu spät beim Aussichtspunkt ankamen… Heute haben wir eine 4-Stündige Wanderung durch den Kata Tjuta Nationalpark und „Valley of the Winds“ gemacht, wieder eine traumhaft schöne Kulisse, einfach unbeschreiblich wenn man nicht selbst da gewesen ist. Das Wetter war genau richtig, nicht zu heiß. Wir hatten glaube ich ca. 25°, im Sommer können es hier bis zu 56° werden!! Zur Mittagspause waren wir wieder zurück im Camp und es gab super leckere Burger! Danach haben wir uns am Camp-eigenen Pool erfrischt bevor es zum Uluru Cultural Centre ging, indem wir uns über die Aborigines und deren Entstehungsgeschichte des Ulurus erkundigt haben, wirklich sehr interessant. Danach ging es zum 1. Teil des Uluru-Walks, bei dem man um den Uluru drum herum läuft. Man sieht von weitem oder auf Fotos nicht, was für vielfältige Formationen dieser Berg hat. Unbeschreiblich schön! Ein wirklich magischer Ort! Nachdem wir die Hälfte des Walks erkundet hatten, hat uns Lorry, unser Tourguide abgeholt und wir sind zum Sonnenuntergang-Aussichtspunkt gefahren. Es waren bereits ziemlich viele Leute da und Lorry nennt es gerne „Welcome to the circus!“ :D Er hat für uns extra einen Tisch mit Stühlen reserviert sodass wir einen super Ausblick hatten. Dann gab es Bierchen, Wein und Snacks und wir haben uns den Sonnenuntergang angeschaut und Gruppenfotos geschossen :) Ich hatte schon vor der Tour die Idee eine Langzeitaufnahme mit Taschenlampen zu machen, bei dem die Gruppe jeder einen Buchstaben zu „AUSTRALIA“ in die Luft schreibt. Alle waren ziemlich begeistert, weil sie so ein Ergebnis vorher noch nie gesehen haben :D Dann gings zurück ins Camp und es wurde ans Lagerfeuer gesetzt, Bierchen getrunken und geraucht, haben alle geschlafen wie ein Baby! :D Am nächsten Morgen ging es früh um 5:30 Uhr aus den Swags um sich den Sonnenaufgang am Uluru während der zweiten Hälfte des Walks anzuschauen, wieder magische Momente!

Zurück in den Bus und auf den Weg nach Coober Pedy – eine 9-Stündige Fahrt! Kilometer über Kilometer geradeaus – typisch Australien! In Coober Pedy angekommen, haben wir eine Känguru-Aufzuchtsfarm besucht bei der wir auch ein kleines Baby-Känguru knuddeln durften! Heute Nacht haben wir in einem Bunkhouse übernachtet. Da es in Coober Pedy im Sommer unerträglich heiß und im Winter ziemlich kalt wird, wohnen die meisten Bewohner unterirdisch oder in Bunker-artigen Häusern. Vorher gabs aber erstmal ein paar Drinks und Besuch von einem Mate von Lorry, der Gitarre gespielt hat. Das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine ganze Flasche Wein getrunken habe und mich am nächsten Morgen nicht an alles erinnern konnte was in dieser Nacht passiert ist ^^

Am nächsten Morgen haben wir uns nach dem Frühstück eine Opal-Miene angeschaut. Ganz interessant aber irgendwie auch ziemlich langweilig ^^ Interessant ist wie die Opale entstehen, über jahrmillionen bilden sich durch Wasser was auf Stein tropft diese Opale, sie glitzern in verschiedensten Farben, blau, grün, weiß. Wirklich schön. Als nächstes ging es zu den Flinders Ranges. Die Landschaft änderte sich jetzt von Wüste so langsam wieder ins grünere, viele Bäume… wir haben einen kurzen Walk durch den Wald gemacht bevor es zum Bushcamp ging indem wir ausnahmsweise mal in richtigen Betten geschlafen haben. Es war zu kalt um in den Swags zu übernachten. Zu Abend gabs Hühnchen-Sandwiches und Kängurufleisch als Mitternachtssnack (nicht aus der Aufzuchtsfarm :D).

Am nächsten Tag ging es dann vorbei an Rapsfeldern zu Clare Valley, wo wir leckere Pies aus der Bäckerei zu Mittag gegessen haben und eine kurze Weinprobe eingelegt haben. Gegen 19 Uhr sind wir dann im regnerischen Adelaide angekommen. Wir haben uns alle voneinander verabschiedet und ich bin mit drei Mädels ins gleiche Hostel. Wir waren alle super traurig, weil die Tour vorbei war. Wir haben uns alle super gut verstanden und über 6 Tage lernt man sich ja schon ziemlich gut kennen.

Die Tour war einer der besten die ich hier in Australien mitgemacht habe. Lorry hat dafür gesorgt, dass uns nie langweilig wurde, uns nebenbei mit viel Wissen um die Aborigine-Kultur und die Natur Australiens versorgt, lustige Abende mit uns verbracht und einfach dafür gesorgt, dass wir eine tolle Zeit haben!

Ich hatte ziemlich hohe Ansprüche an diesen Fleck Australiens, auf diese Gegend habe ich mich von Anfang an gefreut. Im Nachhinein war es für mich auch ’nur‘ ein anderer traumhafter Ort Australiens und doch etwas mehr besonderes. Ich liebe den roten Sand, die Vögel die überall umherfliegen und die gigantischen Felsformationen in den Nationalparks. Ich bin mir sicher, dass ich hier ein weiteres Mal hinreisen werde, und wenn es mit 60 Jahren ist! :)

So meine Lieben, dieses Mal habe ich alle meine Fotos und ein paar witzige, süße Videos zusammen in ein 10-Minütiges Video gepackt. Viel Spaß beim schauen! ♥

I left footprints in Australia!

#18: Die Uhr tickt…

Ja, ja… meine Selbstfindungsreise, wie ich es gerne ausdrücke, neigt sich so langsam dem Ende zu… Noch vier Wochen, bis mein Flieger von Melbourne aus über Dubai nach Hause geht! Unglaublich! Auch wenn ich die Zeit hier im Moment nur genießen kann und ich einem schönen Ort nach dem anderen begegne, freue ich mich nach so langer Zeit bereits richtig auf zu Hause! Ich freue mich auf meine Liebsten; meine Familie und meine Freunde, meine gewohnte Umgebung. Das Leben als Backpacker kann einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. In Hostels übernachten, in dem man sein Zimmer immer mit mindestens 2 anderen Personen teilt, kein eigenes, manchmal nicht besonders sauberes Badezimmer. Alle 2-3 Tage heißt es wieder Rucksack packen und das ganze Gepäck von Hostel zu Bushaltestelle und von Bushaltestelle zu Hostel schleppen. In einem Land wie Australien, wo so ziemlich alles irre teuer ist, muss man als Reisender immer und überall auf sein Budget achten. Da werden hauptsächlich die günstigsten Lebensmittel eingekauft oder in 10-Bett-Zimmern geschlafen um so mehr Geld für Segeltrips und das nächste Busticket zu haben.

So fahre ich jetzt von Cairns mit dem Greyhound ins „Red Centre“, zum wohl berühmtesten Stein der Welt, dem Ayers Rock oder auch Uluru, wie die Aborigines ihn nennen. Die Reise dauert ca. zwei Tage, ich freu mich riesig… wie gut, dass ich in Bussen eigentlich immer ganz gut schlafen kann, auch wenn mir danach immer alles weh tut. Nach zwei Tagen ist das ziemlich sicher. Aber dafür lohnt sich die Anreise. Das rote Zentrum ist für mich somit das größte Highlight. Das worauf ich mich seit Planung meiner Reise gefreut habe! Ich habe ca. 4 Tage in Alice Springs, bevor ich meine gebuchte Tour von Alice Springs über den Uluru, die Olgas und weitere Sehenswürdigkeiten bis nach Adelaide antrete. Ich habe vor diesmal nicht wieder in irgendein Hostel mit anderen Deutschen oder Engländern und Iren zu übernachten. Die genauso wenig über das Land wissen wie ich. Ich versuche wieder einmal Couch zu surfen, in der Hoffnung so mehr über die Gegend und ein paar Insider-Tipps zu bekommen. Ich freue mich jetzt schon auf den ersten Sonnenuntergang und den gigantischen Sternenhimmel! Seit gespannt auf den nächsten Beitrag! ;)

Habe euch lieb! ♥

#17: Finding Nemo – Great Barrier Reef und Whitsunday Islands

Mit dem Bus gings 10 Stunden von Agnes Water weiter nach Airlie Beach. Von Rachel, einem Kiwi Mädel in Agnes Water, habe ich den Kontakt ihrer besten Freundin bekommen. Mel arbeitet und lebt in Airlie Beach, hat eine 9-jährige Tochter – beide total lieb! Ein kurzes Telefonat und ich hatte eine Bleibe für die nächsten paar Tage bis mein Segeltrip zu den Whitsunday Islands starten sollte. Sie wollte mich nach der Arbeit im Ort eingabeln. So habe ich den Tag an der Lagune in Airlie Beach verbracht, was auch super schön war. 

Freitags haben wir zusammen Sushi gemacht – yum! Und es sind spontan ein paar Freunde vorbei gekommen. Mel arbeitet für die Firma Cruise Whitsundays, so hatte sie für mich, Zoe (ihre Tochter) und ihre beste Freundin Paris einen Bootstrip ins äußere Great Barrier Reef organisiert! Inklusive Tauchgang! Samstags morgens ging es los. Das Boot hat sicher zwei Stunden gebraucht bis es im Hardy Reef angekommen ist. Auf dem Weg dorthin wurden auch ein paar Gäste von Hamilton Island, der Insel wo die ganzen Promis Urlaub machen, eingesammelt. An der Plattform angekommen konnte man direkt Schnorcheln gehen, oder Sonne tanken und einfach relaxen. Mel konnte spontan mit auf einen Helikopter-Flug gehen, die Fotos die sie machen konnte sind einfach unglaublich, ihr habt sicher schonmal alle vom Herz-Riff gehört oder ein Foto gesehen, könnt ihr in den Fotos die ich poste später auch bewundern! Schade, dass es nicht meine Fotos sind :( Als sie wieder kam, ging es für uns dann auch schon bald zum Tauchen. Erstmal gabs ein kurzes Briefing und man wurde in Grüppchen aufgeteilt; ein Introductory Taucher und zwei unerfahrene Taucher ohne Zertifikat, was erlaubt alleine tauchen zu dürfen. Nach dem Briefing, haben wir die Tauchanzüge und Taucherbrille, Schnorchel und Flossen angezogen und Gewichtsgürtel und Sauerstoffflasche umgeschnürt bekommen und es ging ins Wasser. Erstmal auf eine kleine Plattform, wo man üben musste mit dem Mundstück unter Wasser zu atmen. Manche Menschen haben damit wirklich Probleme, ich fands total easy und so hatte ich den Test „bestanden“. Kurz wurden noch wichtige Handzeigen gezeigt und was man machen muss, wenn man zu starken Druck auf die Ohren bekommt und dann gings an die Hand des Introductory Tauchers und runter ins „offene Meer“ zu tausenden bunten Fischen! Einfach unglaublich was für Farben und Muster diese Fische haben können! Zwischendurch wurden Fotos vom Unterwasserfotograf geschossen und nach gefühlten 15 Minuten gings auch schon wieder an die Wasseroberfläche. Es war glaube ich länger, aber mir kams ziemlich kurz vor. Ich sags auch wirklich nur ungerne, aber so beeindruckt war ich von den Korallen leider nicht. Uns wurde auch erklärt, dass die Korallen, die weiter unten im Wasser wachsen keine krassen Farben haben können, weil das Sonnenlicht ab einer Tiefe von ca. 1-2 Metern zerbricht und so keine Farben mehr zustande kommen… Die ganzen super farbigen Korallen und Anemonen, die man in Filmen und auf Fotos sieht, kommen nur zustande, weil große Scheinwerfer zum Einsatz kommen. Mhmm, ein bisschen enttäuschend, aber von den Fischen war ich trotzdem beeindruckt! :) Nach dem Tauchgang gabs erstmal Mittagessen und ich bin dann mit Paris nochmal Schnorcheln gegangen, leider hatte ich nicht mehr genügend Zeit um viel zu sehen, weil es dann auch schon bald zurück ging. Die Zeit ging super schnell rum. Auf dem Rückweg war ziemlich rauhe See und man wurde ziemlich hin und her geschaukelt wenn man sich irgendwohin bewegen wollte, manche wurden seekrank. Alles in Allem ein toller Ausflug! Einfach beeindruckend das Riff über Wasser zu sehen, so blau und klar! Ich hatte echt so viel Glück Mel zu treffen und die Chance zu bekommen das äußere Riff zu sehen, normalerweise hätte diese Tour $210 gekostet! Die Fotos die von uns gemacht wurden, haben wir auch kostenlos auf einer CD bekommen, echt super! Ich habe noch einen Tag bei Mel verbracht, bevor ich zum Segeln in die Whitsundays aufgebrochen bin.
Die Whitsundays waren einfach traumhaft! Zu weit ins Detail zu gehen, würde an dieser Stelle glaube ich zu lange dauern. 2 Tage und 2 Nächte sind wir gesegelt. Haben an verschiedenen Schnorchel-Spots Halt gemacht die meiner Meinung nach fast schöner waren als im äußeren Riff, wie kleine Unterwasser-Welten und Nemo habe ich auch gesehen! :) Wir haben den Whitehaven Beach besucht, der 2. schönste Strand der Welt! Nachts konnte man unglaublich toll die Sterne sehen! Wir hatten super Wetter, stille See, Sonnenschein! Ich bin aus dem Schwärmen garnicht mehr rausgekommen, liebe Crew, nette Leute an Bord…

… und weil Fotos wie immer mehr als Tausend Worte sagen, höre ich jetzt auf zu schreiben und lasse die Fotos für sich sprechen! :)

 

#16: From Hell to Heaven – Drei Wochen Agnes Water

Nach Fraser Island habe ich einen Stopp in Bundaberg eingelegt. Bekannt für Farmjobs all year round. Ich hatte eingeplant dort 4 Wochen zu arbeiten um mein Konto etwas auffüllen zu können …  Nach einer Woche habe ich meine Sachen wieder gepackt und bin so schnell es ging aus dieser Stadt verschwunden.
Schreckliches, überteuertes, dreckiges, unfreundliches Hostel, Regen, zwei Tage Drecksarbeit auf einer Zucchini-Farm. Eine Erfahrung bin ich reicher: ich weiß meinen Bürojob jetzt definitiv mehr zu schätzen. Was besseres als in einem warmen, trockenen Büro zu sitzen gibt’s garnicht :D

Habe den nächsten Bus Richtung Agnes Water genommen und da war ich – from Hell to Heaven. Ich kam gegen 18 Uhr in Agnes Water an und wurde von zwei netten Hamburger Jungs vom Bus abgeholt und willkommen geheißen. Cool Bananas hieß meine Adresse für die nächsten drei Wochen. Der Besitzer, ein durchgeknallter Aussie, der viel Wert darauf legt, dass sich Backpacker so wohl wie möglich fühlen. Saubere Zimmer, unzählige Couchs im Wohnzimmer-ähnlichen Aufenthaltsraum, tolle DVD Sammlung zum Anschauen – kostenlos!, super ausgestattete Küche, kostenloser Tee, Kaffee und Milch, saubere Zimmer, Hängematten in schöner Umgebung, Lagerfeuer jeden Abend … Kein Wunder, dass dort von ca. 40 Gästen, 10 für kostenlose Unterkunft arbeiten. Nach zwei bezahlten Nächten habe ich auch angefangen und mir so die Kosten für die Unterkunft gespart. 1,5 Stunden Fenster und danach Zimmer und Küche putzen. Fair enough. Habe nebenbei noch nach einem bezahlten Job Ausschau gehalten und nach einem Anruf im örtlichen Motel, habe ich auch dort angefangen Zimmer zu putzen und Betten zu machen. Für $20 die Stunde! Waren leider nicht viele Stunden die Woche aber es hat für mein Essen jede Woche gereicht, so musste ich drei Wochen lang nicht an meine Euros dran, was hier echt super viel wert ist.

Agnes Water ist ein süßes, kleines Örtchen was eigentlich aus nur 2-3 Straßen und einem langen, schönen Strand besteht. Sechs Kilometer weiter ein noch kleineres Örtchen namens Town 1770 (erste Landung von Kapitän James Cook im Jahre 1770 in Queensland), dort gibt es eine klitze-kleine Marina, von wo aus Tagestouren zum Great Barrier Reef und der Lady Musgrave Insel starten – super schön! Es ist nicht viel los in der Gegend, aber genau das ist das tolle daran. Es ist total erholsam und ruhig. Die Bewohner sind total nett, gelassen und „easy-going“, wie man es von den Australiern erwartet. Da sollte sich jeder Deutsche was von abgucken. Wenn ich nicht im Motel arbeiten war und fertig mit Zimmer putzen war, habe ich meine freie Zeit in schönstem Wetter am Strand oder im Hostel verbracht. Abends wurde dann das Lagerfeuer angeschmissen und im Kreis drumherum gesessen. Einen Abend sind wir in einer großen Gruppe an den Strand gefahren und haben dort ein großes Lagerfeuer gemacht und den Sternenhimmel mit Milchstraße und unzähliger Sternschnuppen bewundert. Als am 2. August Vollmond war, haben wir eine Sunset/Moonrise Tour gemacht. Wir sind zum Aussichtspunkt in Town 1770 gefahren, von dem man einen unglaublich schönen Ausblick über den Ozean hat, man kann sowohl in den Süden als auch in den Norden schauen, so haben wir uns erst den Sonnenuntergang und direkt danach den Mondaufgang angeschaut – ein ziemliches Event, da noch viele andere in Campingwagen etc. am Lookout waren. Unglaublich, den Mond aufgehen zu sehen! Unvergessliche Momente, die sich einfach schlecht in Worte fassen lassen. Ein paar Tage später haben ich und ein Mädel für den Besitzer der Lady Musgrave Tagestouren gearbeitet. Es hieß zwei halbe Tage Holzstücke und Äste aufs Feuer schmeißen und so haben wir die Tour zur Insel, inklusive Schnorcheln im Great Barrier Reef als Gegenleistung bekommen! Die Tour war echt traumhaft! Auf dem Weg zur Insel haben wir vier Wale am Boot entlang schwimmen sehen, sind im Riff schnorcheln gewesen, haben Schildkröten im Glasboot beobachtet, einen Spaziergang über die Insel gemacht und uns den Bauch mit kostenlosem Essen vollgeschlagen – da sagt man als Backpacker natürlich nie nein! :D 

Drei Wochen sind rum gegangen wie nichts! Und da ich mir mittlerweile einen Reiseplan angelegt habe, um keine Zeit zu verlieren/verplempern, hieß es dann auch „leider“ wieder weiter ziehen in Richtung Norden. Es ist mir, wie jedes Mal wenn ich irgendwo länger bleibe, nicht leicht gefallen wieder einmal meine Sachen zu packen. Man lernt jedes Mal liebe Menschen kennen, mit denen man sich super versteht und gerne Zeit verbringt. Aber so ist das Leben als Backpacker … Am letzten Tag habe ich noch eine Surflesson mitgemacht und kläglich versagt, aber der Wille zähölt! :D Abends um 21 Uhr gings dann in den Bus nach Airlie Beach.

Wie ich zum ersten Mal Tauchen war und durch die Whitsunday Inseln gesegelt bin, erzähle ich euch genauer im nächsten Blog. Erstmal gibt’s unzählige Fotos von Agnes Water :)