#13: A new love of my life …

Zurück in Sydney, nach 6 Wochen Neuseeland. Jetzt musste ich so schnell wie möglich einen Job bekommen. Auf Gumtree, eine Online-Suchmaschine auf der man nach allem suchen kann; Jobs, WG-Zimmern, Autos, Goldfischgläsern…, habe ich mich für diverse Jobs beworben, mir war wirklich egal was, Hauptsache es kommt wieder etwas Geld rein. U.a. für einen Vertreter-Job bei Aussie Farmers Direct. Die Anzeige lautete so ähnlich wie, „Bist du Backpacker und willst einfach und schnell an Geld kommen und mit vielen anderen jungen Leuten zusammenarbeiten? Dann hinterlass deine Telefonnummer und das Datum an dem du anfangen kannst unter dieser Nummer…“. Ich also angerufen, Nummer hinterlassen und abgewartet. Zwei Tage später, ich hatte schon nicht mehr dran gedacht, bekomm ich einen Rückruf mit der Frage ob ich heute um 16 Uhr für’n Vorstellungsgespräch ins Büro kommen könnte. Beim Vorstellungsgespräch wurden mir dann Fragen gestellt wie „Bist du selbstbewusst? Redest du gerne?“ – Fragen auf die ich eigentlich eher mit jein geantwortet hätte, habs aber natürlich nicht gemacht, weil ichs für mich auch als Herausforderung gesehen habe. Am nächsten Tag war ich dann zum Salestraining. Es ging darum einen Heimlieferservice für Lebensmittel wie Milch, Brot, Gemüse & Obst von australischen Farmen zu verkaufen. Uns wurde erklärt wie man den „Pitch“ des Verkaufsgesprächs rüberbringt, wie man die Aufmerksamkeit der Leuten bekommt und natürlich Produkttraining, bei dem wir alles von Milch bis Brot und Obst & Gemüse erklärt bekommen haben. Einen Tag später gings dann auch schon los. Die ersten paar Pitchs waren natürlich alles andere als erfolgreich aber mit der Zeit findet man dann die richtigen Worte und gewöhnt sich daran, an fremde Leute Türen zu klopfen. Konnte meinen ersten Tag mit 3 Neukunden abschließen. In den zwei Monaten in denen ich bei Aussie Farmers Direct gearbeitet habe, habe ich mein Englisch um einiges verbessert, habe viele nette Leute an den Türen von Sydneys Nachbarschaften kennengelernt und natürlich viele Partynächte durchgemacht. War die letzten zwei Monate so ziemlich jeden Freitag und/oder Samstag in Sydneys Nightlife unterwegs. Ich habe in der Zeit mit 6 Asiaten in einem modernen Apartment in Surry Hills gewohnt, mir das Zimmer mit einem Mädel aus Korea geteilt. Die waren alle super nett, aber der Lebensstil ist manchmal doch etwas anders. Wir hatten eine nette Abschiedsfeier, bei dem jeder etwas gekocht hat und wir danach noch Trinkspiele gespielt haben und dann noch gemeinsam um die Häuser Sydneys gezogen sind. War echt ein lustiger letzter Abend. Ein Mädel aus Estland, die ich vom Job kannte, war auch dabei und wir haben bis früh in den Morgen in unserem Stammclub Scruffy Murphy’s getanzt. Vor zwei Monaten habe ich eines Nachts außerdem einen netten Australier kennengelernt, den ich danach noch ein paar weitere Male gesehen habe, war wohl doch etwas zu oft, da ich mich ein wenig in ihn verguckt habe und jetzt wo er nach New York gegangen ist und ich weitergezogen bin, trauere ich ihm ein wenig hinterher… naja, das wird auch vorüber gehen, war eine sehr schöne Zeit! Mit dieser und all den anderen besonderen Begegnungen, verbinde ich Erinnerungen, die Sydney für mich immer besonders sein lässt. A new love of my life! :)

Vor einer Woche habe ich dann wieder meinen Rucksack gepackt und bin in den Greyhound Richtung Norden gestiegen. Habe mir ein Busticket von Sydney nach Cairns gekauft, bei dem ich so oft ab- und aufspringen kann wie ich möchte. Momentan befinde ich mich im regnerischen Brisbane, bei einem total lieben Mädel und ihrem Bruder, bei denen ich gerade couchsurfe. Auf dem Weg hierher habe ich mir in Currumbin die Wildlife Sanctuary angeschaut und habe Halt in Surfers Paradise gemacht, was für sein wildes Nightlife bekannt ist. Dort habe ich einen „Pubcrawl“ mitgemacht, man zahlt $30, bekommt in 4 verschiedene Clubs freien Eintritt + 1 Freigetränk, war eigentlich ganz cool und für den Preis auch voll in Ordnung. Als nächstes geht es nach Noosa, wo ich eine 3-tägige Kanu-/Camping-Tour durch die Everglades auf dem Plan stehen habe. Als nächstes kommt dann eine Safari-Tour auf Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt, sie gehört seit 1992 zum UNESCO-Weltnaturerbe, bin schon sehr gespannt drauf. Hoffe das Wetter macht mit. Da es hier im Moment Winter ist, wird es nachts doch schon echt kühl, auch tagsüber, wenn die Sonne nicht zu sehen ist, kann es doch schon etwas frisch sein.

Und weil Fotos wie immer mehr als 1000 Worte sprechen…

#11: Bushwalking in den Blue Mountains

Hello again!

Letzte Woche war ich für drei Tage in den Blue Mountains. Ein wirklich toller Trip!

Ich habe wieder auf Couchsurfing nach einer Unterkunft gesucht. Dort läuft es so: man sucht nach einer Couch in dem Ort wo man gerne hinmöchte. Es werden einem alle Profile der Personen angezeigt, die in dieser Gegend wohnen und eine Couch zur Verfügung stellen. Man kann sich das Profil dieses sogenannten Hosts anschauen und entscheiden, ob man diese Person sympathisch findet und sich vorstellen kann bei dieser zu übernachten. Ich habe am 6. Januar einem lieben Ehepaar in Katoomba eine Couchanfrage geschickt. Sie haben einen sehr netten Eindruck gemacht. Haben ein wenig E-Mails hin und her geschickt und kurze Zeit später haben sie die Anfrage akzeptiert. Ich habe mich dann am 9. Januar mit meinem ganzen Gepäck auf den Weg zur Central Station gemacht und mich in den Zug gesetzt, der 2 Stunden gebraucht hat, bis er in Katoomba, den Blue Mountains, angekommen war. Sue, Bob und Spook (ihr Fox-Terrier) haben auch schon auf mich gewartet als ich am Bahnhof ankam. Wurde total herzlich begrüßt und wir sind dann mit ihrem Auto zu ihnen nach Hause gefahren. Sie haben ein echt schönes Haus mit traumhaftem Blick über die Blue Mountains! Sie sind erst vor ein paar Monaten dort eingezogen.

Demnach war alles ganz neu und modern eingerichtet. Ich hatte mein eigenes Zimmer, das total lieb hergerichtet war mit Teddybär auf dem Bett :)

 

Sie sind dann mit mir Mittagessen in ein total interessantes Restaurant. Ein Restaurant, was von Amischen betrieben wurde. Die Zutaten die in den Gerichten verarbeitet wurden, waren aus eigenem Anbau. Es gab verschiedene Sandwiches, Salate, Säfte aber auch Kuchen und Kaffee – alles aus eigener Herstellung! Die Einrichtung war mit ganz viel Holz gestaltet. Alles was im Restaurant zu sehen war, war von etwas anderem wiederverwertet. Die Speisekarte war wunderschön selbst gezeichnet. Habe leider nicht dran gedacht ein Foto zu machen. Sue hat mir erzählt, dass diese Familie jeden Freitag ein großes Fest bei sich auf dem Grundstück veranstaltet bei dem jeder herzlich eingeladen ist. Es wird gemeinsam gegessen und gesungen, wie ein Gottesdienst. Die Frauen tragen lange, unauffällige Kleider und haben ganz lange Haare zu einem Zopf gebunden, weil sie ihre Haare nie schneiden. Männer haben Bärte wenn sie verheiratet sind. Sie verzichten auf alles „Neuartige“ was ihrer Meinung nach nicht notwendig ist. Das Einzigste elektronische was sie benutzen sind Handys, weil es heutzutage einfach nicht mehr ohne geht.

Das Restaurant war super gut besucht. Und alles was an Geld verdienst wird, kommt der ganzen Familie zu gute, niemand der in diesem Restaurant arbeitet, bekommt ein Gehalt oder ähnliches. Ich fand es unheimlich interessant zu sehen und zu hören wie sie leben. Schöne Erfahrung… :)

Danach sind wir wieder nach Hause und Sue und Bob haben mit mir gemeinsam nach einem guten Bushwalk geschaut. Sie hatten diverse Karten zur Auswahl. Sie haben mir dann einen Walk empfohlen, der vorbei an den Three Sisters geht – der Federal Pass. Bob und Sue meinten, ich würde ungefähr 4 Stunden brauchen und dass es ein echt schöner Walk wäre. Sie haben mir dann die Karte mitgegeben und mich am Anfang des Walks, an den Leura Cascades, abgesetzt. War echt gespannt was mich erwartet, wusste nicht wirklich was man unter einem „Bushwalk“ versteht. Eigentlich ist es nichts anderes als in Deutschland durch den Wald zu spazieren, nur dass die Pfade viel enger sind und die Pflanzenwelt natürlich eine ganz andere ist. Viele grüne Farne, bunte Blumen, Wasserfälle – Regenwald. Die Luft ist total klar und frisch, es riecht nach… Wald. Man hört Vögel singen, manchmal ist es aber auch einfach ganz still. Die Wege gehen auf und ab, manchmal lange Treppenstufen nach unten oder nach oben. Entlang des Pfades gibt es verschiedene Lookouts, bei denen man freie Sicht über die Blue Mountains hat! Einfach eine einzigartige Aussicht! Ich hatte dann irgendwann aus Versehen den falschen Pfad genommen, was sich später doch als gut herrausgestellt hat :D An einem Punkt hat sich der Federal Pass mit dem Prince Henry Cliff Walk geschnitten. Habe dann irgendwann realisiert, dass ich auf dem Prince Henry Walk war, was aber ganz gut war denn irgendwie habe ich doch länger gebraucht, als Sue und Bob vorher gedacht haben, da ich zwischendrin diverse Fotos gemacht habe ^^ Ich bin gut 4 Stunden gewandert, um ungefähr in der Mitte des Federal Pass anzukommen, dort wo auch das Information Centre war. Wäre ich auf dem Federal Pass geblieben, hätte ich gut weitere 4 Stunden laufen müssen um an den nächsten Punkt zu kommen, wo Sue und Bob mich hätten einsammeln können :D Als Sue mich so gegen 18 Uhr vom Information Centre abgeholt hat war sie total froh, dass ich aus Versehen den falschen Track genommen habe. Sie hatte sich schon voll die Sorgen gemacht… Zu Hause angekommen hat Sue das Abendessen vorbereitet, es gab in Blätterteig gebackenen Spinat mit Fetakäse und dazu Salat – yum! Haben uns noch unterhalten und später noch gemeinsam Kill Bill geschaut. Muss zugeben, dass ich diesen Film bis jetzt noch nicht gesehen hatte, ja ich weiß, den muss man gesehen haben. Ich fand ihn auch echt gut, ziemlich blutig, aber wie manche Szenen geschnitten sind ist echt gut!

Am nächsten Morgen hat mir Bob einen Bushwalk ganz in der Nähe ihres Hauses gezeigt, der nur knapp 2,5 Stunden hin und zurück gedauert hat. Sue musste im örtlichen Meditations Center arbeiten. Eigentlich wollten wir danach noch gemeinsam Wandern gehen, aber sie war viel zu geschafft von der Arbeit. Also haben sie mich an einem anderen Abschnitt abgesetzt, der auch nicht länger als 3 Stunden ging. Der Track ging vorbei an den Katoomba Waterfalls. Ein riesiger Wasserfall, so schön! Und da es ein paar Tage vorher viel geregnet hatte, war auch ziemlich viel Wasser was den Berg runter kam. Konnte ein paar schöne Fotos machen auch ohne Stativ. Überhaupt habe ich meine Kamera auf den ganzen Bushwalks viel besser kennengelernt :) Habe ziemlich oft den ‚M‘-Modus verwendet, bei dem man Blende, Belichtungszeit und ISO je nach Bedingung einstellen kann. Fun!

Bob hat mich dann gegen 16.30 abgeholt. Und dann habe ich mich auch schon bald ans Abendessen gemacht. Sue hatte mich, bevor ich zu ihnen gekommen bin, gefragt, ob ich nicht ein deutsches Gericht kochen möchte wenn ich bei ihnen bin. Konnte natürlich schlecht nein sagen, fand das ausserdem eine gute Idee. Habe mich für Kartoffelpuffer mit Apfelmus entschieden, ich liebe Kartoffelpuffer! Habe mir von Mama sicherheitshalber das Rezept zusammen schreiben lassen. Es war so lecker! Hab ich gut hinbekommen ^^ Und Sue und Bob waren auch begeistert. Das hat mich gefreut :) Als wir fertig mit Essen waren, hat Sue mir mehr über Meditation erzählt. So ein interessantes Thema! Sie hat mir erklärt, dass es verschiedene Techniken zum Meditieren gibt und dass man diese erst erlernen muss um sie wirklich anwenden zu können. Man muss einen 10-tägigen Kurs belegen, bei dem man 10 Tage lang diese Technik trainiert, sich auf seine Atmung konzentriert und auf bestimmte Gefühle oder Gedanken konzentriert. Man sitzt eigentlich 10 Tage lang nur auf dem Boden, zum Essen und sonstige Gänge die man erledigen muss steht man auf aber sonst sitzt man die ganze Zeit nur auf dem Boden und ‚trainiert‘. Man darf 10 Tage lang mit niemandem reden, nur mit den Trainern, damit man sich vollkommen auf seine eigenen Gedanken konzentrieren kann. Ganz viele halten diese 10 Tage nicht durch, weil sie einfach nicht genügend Geduld haben oder ihr ganzer Körper schmerzt. Bob hat diesen Kurs in Indien absolviert und er hat erzählt, dass er nach dem Kurs und als er wieder sprechen durfte totalen Muskelkater in den Wangen hatte :D Ich habe sie auch gefragt, für was meditieren denn genau gut ist und wofür man es anwenden kann. Sie sagte es ist gut um mit sich selbst besser klar zu kommen. Um mit bestimmten Stresssituationen besser klarzukommen, nicht so schnell an die Decke gehen wenn irgendwas nicht so läuft wie man es gerne hätte etc. Ich finde das total interessant und würde es wirklich gerne mal versuchen…

Nach dem atemberaubenden Sonnenuntergang an diesem Abend, haben wir später den zweiten Teil von Kill Bill geschaut. Auch sehr gut, ich muss aber zugeben, dass ich zwischendrin ab und zu mal weggenickt bin, nicht weil der Film so langweilig war, einfach weil ich abends keine anspruchsvollen Filme schauen kann, ich schlafe jedes Mal ein! :D

Dann kommt auch schon der dritte Tag! Heute ist eigentlich nicht viel passiert. Bin relativ früh aufgestanden, weil es ziemlich stürmisch war und ich nicht mehr schlafen konnte. Sue und Bob waren schon früher wach, weil die Gärtner gekommen sind um mit der Gestaltung des Grundstücks anzufangen, darauf haben sie schon so lange gewartet, sie waren beide total aufgeregt! :)

Gegen halb 12 hat Sue mich dann zum Bahnhof gebracht und ich bin wieder zurück nach Sydney gefahren. Es war echt ein sehr schöner Trip und bis jetzt die beste Couchsurfing Erfahrung.

Jetzt bin ich bei Ida, Antons Cousine, in Manly untergebracht. Sie habe ich auf Laurens und Antons Hochzeit kennengelernt. Sie hat mir angeboten hier schlafen zu können so lange ich noch nicht weiß wann es weiter nach Byron Bay geht. Das wird der nächste Stopp. Dort möchte ich ein paar Wochen bleiben und vielleicht auch mal als Fruitpicker arbeiten :) Die Arbeit wird sicher hart, aber auch eine super Erfahrung, hoffe ich! :D Ich halte euch auf dem Laufenden!

Grüße nach Deutschland! Kuss!

#10: Erste Woche Sydney mit großem Feuerwerk als Highlight!

Wow, unglaublich, erst eine Woche Sydney ist rum und schon gibt’s so viel zu berichten! Sydney ist wirklich toll! Ganz anders als Melbourne, beide Städte habe ihren ganz eigenen Flair!

Habe mir heute mal einen Touri-Freien Tag genommen um mich endlich mal um meinen Blog und die abertausenden Fotos zu kümmern, die ich in den letzten Wochen gemacht habe. Es dauert einfach ewig sie alle zu sortieren und passend zum Blog zusammen zu suchen… Okay, wo fange ich an…

Bin am 26. spät abends bei meinem Host, den ich über Gumtree/CouchSurfing gefunden habe angekommen. Er hat mich mit Snowie im Gepäck, ein kleiner, weißer Chihuahua-Mix von der Bahnstation abgeholt und sie mir auf den Schoß gesetzt und gesagt „I hope you don’t mind dogs!?“ (Ich hoffe du hast nichts gegen Hunde!?). Nein, habe ich nicht! :)

Nicht weit von der Station entfernt hat er ein kleines Häuschen, direkt gegenüber von einem kleinen Park. Es waren noch zwei Mädels aus Holland und zwei Mädels aus Polen da. Alle sehr nett. Er hat mir noch die beiden anderen Hunde Rusty und Princess vorgestellt und dann haben wir uns noch unterhalten, was die Mädels alles schon gesehen haben. Bin dann aber auch bald ins Bett… ich meine auf die Couch, da ich doch ziemlich platt von der Zugfahrt war.

Am nächsten Tag sind die zwei Mädels aus Polen in die Stadt, habe mich ihnen angeschlossen, war ich doch ziemlich gespannt, das Opera House und die Harbour Bridge zu sehen. Ist schon komisch das Opera House dann mal live zu sehen, habe es mir irgendwie größer vorgestellt :D Sind in Richtung Harbour Bridge gelaufen, leider hat es angefangen zu regnen deswegen sind wir nicht bis ganz über die Brücke. Werde das die nächsten Tage sicher nochmal nachholen. Danach sind wir am Opera House vorbei in die Botanischen Gärten, um schonmal nach dem perfekten Platz für das Silvester Feuerwerk zu schauen. Es gibt gegenüber von Harbour Bridge und Opera House einen weiteren Punkt, Mrs Macquaries Point, von wo man über beides den perfekten Ausblick hat. Zurück Richtung Stadtzentrum und nach Hause, waren wir einfach platt vom Laufen, ist schon ein ganzes Stück.

Am Mittwoch hat uns Joseph, unser Host, dann Bare Island, La Perouse gezeigt. Ich lasse euch anhand der Fotos mal raten, welcher Film dort gedreht wurde! Und wehe es wird gegoogled! ;) War echt schön dort, wir hatten die Hunde dabei und sie sind am Wasser zusammen rumgetollt und haben miteinander gespielt.

Weiter gings zur Gap in Vaucluse, auf dem Weg dorthin sind wir an den Stränden Sydneys vorbei gefahren. Marubra, Coogee und Bondi Beach. Bondi Beach ist der wohl bekannteste und größte Strand. Die Gap ist eine Felsformation, ziemlich beeindruckend. Leider zieht es auch ziemlich viele Menschen an, die sich das Leben nehmen wollen, für die es ziemlich einfach, sich von der Klippe zu stürzen :(

Donnerstag war ich mit Monika und Grazyna in der Bondi Junction shoppen. Habe sie leider irgendwann verloren und sie hatten kein funktionierendes Handy dabei ^^ So bin ich dann irgendwann alleine weiter und noch kurz zur Darling Harbour. Sehr schöner Ausblick und ziemlich gut um Abends noch etwas trinken zu gehen, wenn man ein bisschen Geld übrig hat.

Freitag sind wir mit Joseph und den Hunden ein bisschen weiter raus gefahren nach Coledale, Nähe Wollongong zum Sharkys Beach. Das ist der einzigste Strand in der Nähe, wo Hunde erlaubt sind. Außerdem ist er nicht so überfüllt wie Bondi Beach und die Fahrt dorthin ist auch echt schön! Ich konnte eine Menge Fotos von diversen Hunden machen, die am Strand herum gesprungen sind. Die Wellen waren ziemlich groß und haben mir ein wenig Angst gemacht, deswegen bin ich nur bis zum Bauch ins Wasser :D Auf dem Rückweg haben wir ziemlich viele Paraglider gesehen und einen total romantischen Heiratsantrag! Ich bin ja eigentlich kein Fan vom Heiraten, aber wenn mir jemand so einen Heiratsantrag machen sollte könnte ich glaube ich nicht „Nein“ sagen :D

Abends bin ich dann noch mit Monika und Grazyna tanzen gegangen. In dem ersten Club in dem wir gelandet sind waren zu 99% Asiaten unterwegs. Also das ist ja echt sowas, was ich ein bisschen nervig finde :( Lag aber auch hauptsächlich daran, dass der Club ziemlich nahe an Chinatown lag, was wir später festgestellt haben :D Sind dort dann nicht sehr lange geblieben und in den nächsten Club, indem ziemlich viele Europäer und Australier unterwegs waren, viel bessere Atmosphäre, wirklich. Die Musik war okay, aber auch nicht überragend. Sind gegen 3 Uhr heim, mussten ja am nächsten Morgen früh raus um einen Platz für das Feuerwerk zu sichern :D

Waren ca. um 10 Uhr morgens in der Stadt am Eingang zum Mrs Macquaries Point bzw. an der Schlage zum Eingang. Es waren schon Tausende Leute da, teilweise haben sie dort übernachtet um sich als erstes in die Schlange einreihen zu können. Einfach verrückt. Zum Glück hatten wir Katja dabei, sie kannte ein paar in der Schlange weiter vorne die uns netterweise zu sich gelassen haben sonst hätten wir sicher noch 2 Stunden länger anstehen müssen. Am Eingang wurden dann die Taschen kontrolliert. Leider musste ich meine Wasserflasche abgeben, weil sie bereits geöffnet war und ich hätte ja Alkohol einfüllen können ^^ So musste ich mir später eine 600 ml Wasserflasche für $4 kaufen und auffüllen konnte ich die dann für $2… >.<

Katja und ich sind dann so weit es ging nach vorne an den Platz den wir uns ein paar Tage vorher schon ausgesucht hatten, ca. um 11.15 Uhr waren wir da. Natürlich war schon alles voll – mit Asiaten. War uns egal, wir haben uns einfach dazu gequetscht. Nach und nach kamen dann in einem abgetrennten Bereich vor uns Leute von der Presse dazu, die schön ihre Stative und Kameras vor unserer Nase aufgestellt haben. Anfangs war das Wetter echt durchwachsen, ziemlich frisch und ein paar Regenschauer. Aber später am Nachmittag waren alle Wolken plötzlich verschwunden, die Sonne kam raus und es wurde echt warm. Ich hab versucht mich so gut wie möglich mit meinem Regenschirm von der Sonne abzuschotten, hat auch ganz gut geklappt. Jetzt hieß es warten, warten, warten… um uns herum waren neben den Asiaten auch sehr viele Deutsche. Die typische ungeduldige-, „Ich war zuerst hier“-Mentalität war zu spüren und das hat mich ziemlich genervt. Um ca. 19 Uhr ging dann eine „Show“ los… eigentlich war es nur ein Flugzeug, was über den Hafen geflogen ist und Rauchschwaden in den Himmel gemalt hat. Ein paar unspektakuläre Stunts und das wars auch. Dann wurde von einem anderen Flugzeug noch so ein Spruch in den Himmel geschrieben, wer das akzeptiert hat, würde ich ja auch gerne mal wissen, es wurde geschrieben „Are you going to Heaven? How? Trust in Christ“… wtf?! Hab nicht so ganz verstanden was das soll, sind doch in Australien so ziemlich alle Religionen vertreten… wahrscheinlich hat da die Kirche ne Menge Geld hingeblättert um diese Aktion starten zu dürfen, anders kann ich es mir nicht vorstellen ^^ Ab 20 Uhr wurden immer mal wieder ein bis zwei Raketen abgefeuert, so war dann Schluss mit auf dem Boden sitzen und ausruhen bis 24 Uhr. Alle standen und es wurde auf einmal immer voller, weil sich weitere Menschen in letzter Minute zu der Aussichtsplattform dazu quetschen mussten. Ich hatte zum Glück schon ganz am Anfang mein Stativ aufgebaut. Um 21 Uhr ging dann das erste, kleine Feuerwerk los. Das für die Kinder und deren Familien. Das war schon ziemlich cool, ging aber nur ca. 10 Minuten. Die drei Stunden danach haben sich gezogen wie Kaugummi. Ich musste die ganze Zeit stehen, konnte nicht aufs Klo, konnte nichts trinken weil meine Sachen irgendwo hinter mir auf dem Boden lagen und neben, vor und hinter mir Menschen – wie in einer Sardinenbüchse. Dann die letzten 20 Minuten, 10 Minuten, 5 Minuten und dann ging plötzlich der Countdown an der Harbour Bridge los und zählte von 90 Sekunden abwärts. Da ging der Herzschlag doch ein wenig schneller und die Aufregung stieg. Man hat es in der Menge gespürt, alle fingen an zu jubeln. 10… 9… 8… 7… 6… 5… 4… 3… 2… 1…. PENG! Das Feuerwerk ging los und die Menge war am kreischen. Das Feuerwerk war einfach atemberaubend, an manchen Stellen etwas ruhig aber an anderen widerum war der ganze Himmel voller bunter Explosionen, Goldregen, bunten Blumen und einem riesigen goldenen Wasserfall von der Harbour Bridge hinunter! Mir ist ab und zu schonmal die Spucke weggeblieben und ein kleines Schluchzen machte sich bemerkbar als ich begriffen habe, wo ich gerade bin – 24 Stunden weit weg von zu Hause, in Sydney, ins Neue Jahr 2012 feiern! Habe in den ca. 25 Minuten, wie das Feuerwerk andauerte, viel über die letzten Monate nachgedacht, was wohl noch kommen wird und was mich die nächsten Jahre wohl erwartet. Und natürlich an euch, meine Familie und Freunde die ich alle sehr vermisse :) Wirklich schade, dass ihr nicht da wart!! Ach ja, vielen Dank für die lieben Nachrichten auf Facebook. Leider habe ich die erst am nächsten Tag gelesen, da ich nach wie vor zu denjenigen gehöre, die kein Internet auf dem Handy haben! ;)

Fazit Silvester in Sydney: Einmal im Leben sollte man es mal live gesehen haben. Aber wer eine schöne Zeit mit Freunden, etwas trinken und als Highlight ein tolles Feuerwerk sehen möchte, für den ist es nichts. Stattdessen muss man etliche Stunden vorher anstehen, um sich einen guten Platz mit Tausend anderen Leuten zu teilen, für knapp 30 Minuten Vergnügen einfach nicht wert. Zudem hatte ich so gut wie keine Möglichkeit ein gutes Foto vom Feuerwerk zu machen! Entweder es standen Leute von der Presse im Bild oder nervige Japaner, die alles dafür gegeben haben perfekte Fotos zu schießen, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist einfach kein Spaß. Ich habe nach dem ersten Feuerwerk die Kamera eingepackt und das Feuerwerk genossen, das wars mir einfach nicht wert. Ein bisschen enttäuscht bin ich natürlich schon. War das ja so ein Ziel: Ein gutes Foto vom Feuerwerk in Sydney 2011. Aber man kann eben nicht alles haben im Leben… :)

Mit diesen Worten verabschiede ich mich erstmal wieder. Was als nächstes Großes ansteht ist momentan noch unklar. Ich werde diese Woche erstmal noch bei Joseph bleiben. Es gibt noch ein paar Sehenswürdigkeiten zu sehen. Ich denke drüber nach als nächstes nach Neuseeland zu fliegen, ist dort jetzt auch die schönste Zeit, wobei die Flüge erst ab Mitte Februar günstig werden. Vielleicht ganz gut um mein Geburtstag dort zu verbringen?!

Hab euch lieb! Dicken Kuss!