#14: Noosa und Kanu fahren in den Everglades

Nach 2 Stunden 45 Minuten bin ich im sonnigen Noosa angekommen. Ein Shuttle Bus hat mich von der Bus Station abgeholt und direkt zum Hostel gebracht. Sehr komfortabel, wenn man 30-40kg Gepäck durch die Gegend schleppen muss :) Das Hostel war echt gut. Zwei 4er Zimmer haben sich gemeinsam eine Küche und ein Bad geteilt, zwei Couchs und einen Fernseher gabs auch und Bänke und Tische im Außenbereich. Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden, erstmal gings zur Apotheke, weil ich mir in Sydney ne fette Erkältung und irgendwie ne Bindehautentzündung eingefangen habe, sehr unangenehme Angelegenheit. Das erste Mal in Australien, dass ich wirklich krank bin. Zeit zum Auskurieren blieb aber nicht, mit dem Bus gings zu den Eumundi Markets. Eine Kundin in Sydney erzählte mir davon, dass ich unbedingt dort hin gehen soll wenn ich nach Noosa komme. Gesagt, getan. Es war wirklich ein super schöner Markt mit etlichen Ständen wie Kleidung, Kunst, Delikatessen und Musik. Natürlich auch super viele Fressstände, an denen ich momentan schwer vorbei gehen kann :( Nach 9 Monaten Australien habe ich mir dann mal eine echt deutsche Thüringer Bratwurst im Brötchen von einem der 4 verschiedenen deutschen Würstchen-Ständen gegönnt :D Deutsches Essen ist unter den Aussies echt beliebt. Nach ein paar Stunden Stände endlang schlendern, habe ich gegen 13 Uhr den nächsten Bus zurück nach Noosa genommen, wo ich den ‚Coastal Walk‘ durch den National Park machen wollte. Der Weg ging entlang der Küste und über zwei Strände zurück zum Hostel, habe ca. 4,5 Stunden gebraucht und war gerade so vor Sonnenuntergang zurück. Glück gehabt. War schon recht anstrengend aber auch echt super schön, hatte tolles Wetter. Echt unglaublich, dass hier Winter ist und trotzdem gut um die 19-22°C. Wenn die Sonne untergeht wirds aber ganz schön kühl und ohne Jacke und lange Hose geht da garnichts.

Am nächsten Tag hieß es wieder Sachen packen und zur Bus Station, wo der nächste Shuttle Bus zum Gagaju Bushcamp auf mich gewartet hat. Erst gings Lebensmittel für die nächsten 3 Tage einkaufen und dann sind wir ca. 30 Minuten in den Bush zum Camp gefahren. Das Camp liegt direkt am Noosa Fluss, in dem ich zwei Tage Kanu gefahren bin. Ich war die erste, die so früh im Bushcamp ankam, so habe ich mir erstmal in Ruhe was zu Mittag gemacht, mich ein wenig mit Blake, dem zum Camp gehörenden Hund in die Sonne gesetzt und anschließend König der Löwen im Camp eigenen Fernseher mit angeschlossener externen Festplatte angeschaut – sowas freut einen als Backpacker :) Gegen 16 Uhr kamen dann noch gut 10 andere Backpacker von Noosa und Umgebung und alle anderen, die von ihrer Kanu-Tour zurück ins Camp kamen. Jungs und Mädels aus Kanada, Frankreich, Israel und natürlich England, Irland und Deutschland. Die erste Nacht wurde in der „Lodge“ übernachtet – Stockbetten in einer kleinen Hütte mit Schlafsack und Kissen, yay! Die darauf folgenden zwei Nächte wurde in Zelten mit nur einem Schlafsack geschlafen. Bei 8°C nachts friert man sich hier wirklich den Arsch ab, da kommt dann wieder das Zwiebelsystem zum Einsatz. Am nächsten Morgen um 8 wurde sich zum Briefing getroffen, uns wurde die Karte des Flusses und die jeweiligen Strecken die wir paddeln mussten gezeigt. Dann wurde gefrühstückt und der Proviant zusammengepackt und ab gings in die Kanus und aufs Wasser. Saß zum ersten Mal in so einem Kanu und ich muss sagen es macht echt Spaß. Steht schon auf meiner Liste für Dinge die ich im deutschen Sommer machen möchte ^^ Den ersten Tag sind wir ca. 3,5 km zu einem kleinen Strand gepaddelt an dem wir angelegt haben und auf die andere Seite zu einem großen Strand gelaufen sind auf dem wir uns gut 2 Stunden in die Sonne gelegt und gebräunt haben. Hat echt gut getan. Auf dem Rückweg haben wir dann eine Gruppe grauer Kängurus auf der Wiese rumhüpfen sehen, echt süß. 3,5 km zurück zum Camp, der Rückweg kam uns definitiv länger vor als der Hinweg und wir hatten schon echt Angst vorm nächsten Tag, denn da standen insgesamt 16 km paddeln auf dem Plan! Im Camp angekommen hieß es dann erstmal lange Klamotten anziehen und Abendessen und ans Lagerfeuer setzen. 21.30 Uhr fühlte sich an wie 23.30 Uhr und ich hab mich demnach ziemlich früh ins Zelt verzogen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gings wieder in die Kanus und diesmal in die andere Richtung des Flusses. Dieses Mal habe ich mir das Kanu mit einem deutschen Pärchen geteilt. Sie Physiotherapeutin auf Working Holiday, er ehemaliger Maschinenbau-Student für ein paar Wochen zu Besuch. Und da Deutsche sobald sie wissen, dass man auch aus Deutschland kommt sofort anfangen deutsch zu sprechen blieb mir wohl nichts anderes übrig, versuche da eigentlich immer dagegen zu halten – bin schließlich in Australien und nicht in Deutschland! Aber zur Abwechslung auch mal okay, wenns nicht so oft vorkommt :D Wieder hatten wir super Glück mit dem Wetter. Sobald man raus auf dem Wasser und in der Sonne ist, ist es echt super warm und durch die Bewegung kommt man schnell ins Schwitzen. Die 8 km zum Strand kamen mir garnicht so lang vor und die Strecke entlang des Naturschutzgebietes war echt schön. Am Strand angelegt sind wir dann zu Fuß weiter zu einem kleinen Hotel/Bistro gelaufen, wo wir uns wieder ein wenig in die Sonne gelegt und uns ein Eis gegönnt haben, bevor es nach 2 Stunden zurück in die Kanus zu einem kleinen Flussarm ging, indem es eine Baumliane geben sollte mit der man vom Flussrand ins Wasser springen konnte. Ein paar Mutige haben sich dann auch getraut, ich fands einfach viel zu kalt um ins Wasser zu gehen ^^ Zurück gings die 8 km zum Camp. Wieder so schnell wie möglich in die langen Klamotten, Abendessen und ans Lagerfeuer. Wieder kamen ein paar neue junge Leute an mit denen wir gemeinsam am Lagerfeuer saßen. Nochmal eine Nacht im Zelt überleben und dann gings am nächsten Morgen wieder weiter mit dem Bus von Noosa nach Rainbow Beach. 2 Stunden durchs Australische Hinterland. Habe für 2 Nächte ins Dingo’s Hostel eingecheckt, von dem mir so viele andere vorgeschwärmt haben. Dort angekommen, war ich ziemlich verwundert, die Küche war total dreckig, schlecht ausgestattet, klein. Kein wirklicher Aufenthaltsraum. Die Zimmer und das Badezimmer nicht besonders sauber und das für $24 die Nacht. Ziemlich mies. Bin dann noch ein wenig in den Ort gelaufen und an den Strand. Der Himmel erinnerte wirklich an die Farben eines Regenbogens! Wusste nicht so recht was ich darunter verstehen sollte, als ich es im Lonely Planet gelesen habe… Wieder zurück im Hostel, zu Abend gegessen und mir die Liveband in der angrenzenden Bar angesehen, sie spielte Songs wie Little Lion Man, Wonderwall und andere gute Rocksongs. Heute morgen habe ich dann nochmal das Wetter für Fraser Island gecheckt und festgestellt, dass es in 2-3 Tagen wenn ich die Tour machen wollte regnen sollte. Also habe ich mich entschieden doch einen Tag früher nach Hervey Bay zu fahren und die Tour einen Tag nach vorne zu schieben, so habe ich wenn ich Glück habe nur einen Tag Schauer. Leider habe ich das Geld für die zweite Nacht im Hostel nicht wieder bekommen, wieder ein Minus-Punkt fürs Hostel, oh man…

Von ganz viel Sand und wilden Dingo’s unter Sternenhimmel im nächsten Beitrag! ;)

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