#19: I left footprints in Australia!

Well round about the dawn of time
The Dreaming all began
A crowd of people came
Well they were lookin’ for their promised land
We’re runnin’ from the heart of darkness
Searchin’ for the heart of light
It was their paradise
Well they were standin’ on
Solid rock
Standin’ on sacred ground
Livin’ on borrowed time
And the winds of change
Were blowin’ cold that night

– Solid Rock by Goanna

Nachdem ich 4 Tage in Alice Springs verbracht habe, ging es endlich auf die gebuchte Tour von Alice Springs nach Adelaide bei der ich in 6 Tagen Stopp bei den wichtigsten Destinationen im Outback machen würde. Ich wurde gegen 10 Uhr morgens von meinem Hostel abgeholt und nach mir noch 9 weitere. Wir waren somit eine kleine Gruppe von 10 Personen plus Tourguide.

Zuerst wurde Halt beim nächsten Bottleshop gemacht, um Alkohol für die nächsten 2 Nächte zu kaufen damits am Lagerfeuer noch geselliger wird! Den 1. Stopp haben wir bei einer Kamelfarm gemacht, bei der wir uns alle aufs Kamel getraut haben. Super lustig!! Total holprig :D Weiter gings zu Kings Creek, ganz in der Nähe zum Kings Canyon Nationalpark, wo wir die 1. Nacht in Swags unter Sternenhimmel am Lagerfeuer verbracht haben! Swags sind Outdoor-Schlafsäcke, in dem eine dünne Matratze und der Schlafsack liegt in dem man schläft. Ziemlich kompliziert zu erklären :D Jedenfalls hat der dafür gesorgt dass man warm war, echt eine Erfahrung wert! Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gings dann auf einer 4-Stündige Wanderung zu Kings Canyon – einfach eine atemberaubende Kulisse! Man läuft über roten Stein entlang teilweise steiler Klippen. Außerdem waren wir beim „Garden of Eden“ wo es ein Wasserloch gab mit gefühlten 0° kaltem Wasser :D So kalt war es natürlich nicht ^^ Danach ging es weiter in Richtung Kata Tjuta und Uluru, ein paar Stunden fahrt. Auf dem Weg sind wir an einem ziemlich beeindruckenden Buschfeuer vorbei gefahren. Natürlich ein gelegtes, das wird hier im Winter oft gemacht, damit im Sommer das Risiko eines ernsthaften Feuers geringer ist. Rechts und links der Straße roter Sand – einfach wunderschön!

Es ging zum Uluru Campingplatz, das erste Mal konnten wir einen Blick aus der Ferne auf den Uluru werfen, wirklich beeindruckend! Am nächsten Morgen haben wir uns Uluru von einem Aussichtspunkt bei dem man außerdem auch Kata Tjuta sehen konnte. Die Fotos sind leider nicht super überragend, weil wir etwas zu spät beim Aussichtspunkt ankamen… Heute haben wir eine 4-Stündige Wanderung durch den Kata Tjuta Nationalpark und „Valley of the Winds“ gemacht, wieder eine traumhaft schöne Kulisse, einfach unbeschreiblich wenn man nicht selbst da gewesen ist. Das Wetter war genau richtig, nicht zu heiß. Wir hatten glaube ich ca. 25°, im Sommer können es hier bis zu 56° werden!! Zur Mittagspause waren wir wieder zurück im Camp und es gab super leckere Burger! Danach haben wir uns am Camp-eigenen Pool erfrischt bevor es zum Uluru Cultural Centre ging, indem wir uns über die Aborigines und deren Entstehungsgeschichte des Ulurus erkundigt haben, wirklich sehr interessant. Danach ging es zum 1. Teil des Uluru-Walks, bei dem man um den Uluru drum herum läuft. Man sieht von weitem oder auf Fotos nicht, was für vielfältige Formationen dieser Berg hat. Unbeschreiblich schön! Ein wirklich magischer Ort! Nachdem wir die Hälfte des Walks erkundet hatten, hat uns Lorry, unser Tourguide abgeholt und wir sind zum Sonnenuntergang-Aussichtspunkt gefahren. Es waren bereits ziemlich viele Leute da und Lorry nennt es gerne „Welcome to the circus!“ :D Er hat für uns extra einen Tisch mit Stühlen reserviert sodass wir einen super Ausblick hatten. Dann gab es Bierchen, Wein und Snacks und wir haben uns den Sonnenuntergang angeschaut und Gruppenfotos geschossen :) Ich hatte schon vor der Tour die Idee eine Langzeitaufnahme mit Taschenlampen zu machen, bei dem die Gruppe jeder einen Buchstaben zu „AUSTRALIA“ in die Luft schreibt. Alle waren ziemlich begeistert, weil sie so ein Ergebnis vorher noch nie gesehen haben :D Dann gings zurück ins Camp und es wurde ans Lagerfeuer gesetzt, Bierchen getrunken und geraucht, haben alle geschlafen wie ein Baby! :D Am nächsten Morgen ging es früh um 5:30 Uhr aus den Swags um sich den Sonnenaufgang am Uluru während der zweiten Hälfte des Walks anzuschauen, wieder magische Momente!

Zurück in den Bus und auf den Weg nach Coober Pedy – eine 9-Stündige Fahrt! Kilometer über Kilometer geradeaus – typisch Australien! In Coober Pedy angekommen, haben wir eine Känguru-Aufzuchtsfarm besucht bei der wir auch ein kleines Baby-Känguru knuddeln durften! Heute Nacht haben wir in einem Bunkhouse übernachtet. Da es in Coober Pedy im Sommer unerträglich heiß und im Winter ziemlich kalt wird, wohnen die meisten Bewohner unterirdisch oder in Bunker-artigen Häusern. Vorher gabs aber erstmal ein paar Drinks und Besuch von einem Mate von Lorry, der Gitarre gespielt hat. Das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine ganze Flasche Wein getrunken habe und mich am nächsten Morgen nicht an alles erinnern konnte was in dieser Nacht passiert ist ^^

Am nächsten Morgen haben wir uns nach dem Frühstück eine Opal-Miene angeschaut. Ganz interessant aber irgendwie auch ziemlich langweilig ^^ Interessant ist wie die Opale entstehen, über jahrmillionen bilden sich durch Wasser was auf Stein tropft diese Opale, sie glitzern in verschiedensten Farben, blau, grün, weiß. Wirklich schön. Als nächstes ging es zu den Flinders Ranges. Die Landschaft änderte sich jetzt von Wüste so langsam wieder ins grünere, viele Bäume… wir haben einen kurzen Walk durch den Wald gemacht bevor es zum Bushcamp ging indem wir ausnahmsweise mal in richtigen Betten geschlafen haben. Es war zu kalt um in den Swags zu übernachten. Zu Abend gabs Hühnchen-Sandwiches und Kängurufleisch als Mitternachtssnack (nicht aus der Aufzuchtsfarm :D).

Am nächsten Tag ging es dann vorbei an Rapsfeldern zu Clare Valley, wo wir leckere Pies aus der Bäckerei zu Mittag gegessen haben und eine kurze Weinprobe eingelegt haben. Gegen 19 Uhr sind wir dann im regnerischen Adelaide angekommen. Wir haben uns alle voneinander verabschiedet und ich bin mit drei Mädels ins gleiche Hostel. Wir waren alle super traurig, weil die Tour vorbei war. Wir haben uns alle super gut verstanden und über 6 Tage lernt man sich ja schon ziemlich gut kennen.

Die Tour war einer der besten die ich hier in Australien mitgemacht habe. Lorry hat dafür gesorgt, dass uns nie langweilig wurde, uns nebenbei mit viel Wissen um die Aborigine-Kultur und die Natur Australiens versorgt, lustige Abende mit uns verbracht und einfach dafür gesorgt, dass wir eine tolle Zeit haben!

Ich hatte ziemlich hohe Ansprüche an diesen Fleck Australiens, auf diese Gegend habe ich mich von Anfang an gefreut. Im Nachhinein war es für mich auch ’nur‘ ein anderer traumhafter Ort Australiens und doch etwas mehr besonderes. Ich liebe den roten Sand, die Vögel die überall umherfliegen und die gigantischen Felsformationen in den Nationalparks. Ich bin mir sicher, dass ich hier ein weiteres Mal hinreisen werde, und wenn es mit 60 Jahren ist! :)

So meine Lieben, dieses Mal habe ich alle meine Fotos und ein paar witzige, süße Videos zusammen in ein 10-Minütiges Video gepackt. Viel Spaß beim schauen! ♥

I left footprints in Australia!

#18: Die Uhr tickt…

Ja, ja… meine Selbstfindungsreise, wie ich es gerne ausdrücke, neigt sich so langsam dem Ende zu… Noch vier Wochen, bis mein Flieger von Melbourne aus über Dubai nach Hause geht! Unglaublich! Auch wenn ich die Zeit hier im Moment nur genießen kann und ich einem schönen Ort nach dem anderen begegne, freue ich mich nach so langer Zeit bereits richtig auf zu Hause! Ich freue mich auf meine Liebsten; meine Familie und meine Freunde, meine gewohnte Umgebung. Das Leben als Backpacker kann einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. In Hostels übernachten, in dem man sein Zimmer immer mit mindestens 2 anderen Personen teilt, kein eigenes, manchmal nicht besonders sauberes Badezimmer. Alle 2-3 Tage heißt es wieder Rucksack packen und das ganze Gepäck von Hostel zu Bushaltestelle und von Bushaltestelle zu Hostel schleppen. In einem Land wie Australien, wo so ziemlich alles irre teuer ist, muss man als Reisender immer und überall auf sein Budget achten. Da werden hauptsächlich die günstigsten Lebensmittel eingekauft oder in 10-Bett-Zimmern geschlafen um so mehr Geld für Segeltrips und das nächste Busticket zu haben.

So fahre ich jetzt von Cairns mit dem Greyhound ins „Red Centre“, zum wohl berühmtesten Stein der Welt, dem Ayers Rock oder auch Uluru, wie die Aborigines ihn nennen. Die Reise dauert ca. zwei Tage, ich freu mich riesig… wie gut, dass ich in Bussen eigentlich immer ganz gut schlafen kann, auch wenn mir danach immer alles weh tut. Nach zwei Tagen ist das ziemlich sicher. Aber dafür lohnt sich die Anreise. Das rote Zentrum ist für mich somit das größte Highlight. Das worauf ich mich seit Planung meiner Reise gefreut habe! Ich habe ca. 4 Tage in Alice Springs, bevor ich meine gebuchte Tour von Alice Springs über den Uluru, die Olgas und weitere Sehenswürdigkeiten bis nach Adelaide antrete. Ich habe vor diesmal nicht wieder in irgendein Hostel mit anderen Deutschen oder Engländern und Iren zu übernachten. Die genauso wenig über das Land wissen wie ich. Ich versuche wieder einmal Couch zu surfen, in der Hoffnung so mehr über die Gegend und ein paar Insider-Tipps zu bekommen. Ich freue mich jetzt schon auf den ersten Sonnenuntergang und den gigantischen Sternenhimmel! Seit gespannt auf den nächsten Beitrag! ;)

Habe euch lieb! ♥

#16: From Hell to Heaven – Drei Wochen Agnes Water

Nach Fraser Island habe ich einen Stopp in Bundaberg eingelegt. Bekannt für Farmjobs all year round. Ich hatte eingeplant dort 4 Wochen zu arbeiten um mein Konto etwas auffüllen zu können …  Nach einer Woche habe ich meine Sachen wieder gepackt und bin so schnell es ging aus dieser Stadt verschwunden.
Schreckliches, überteuertes, dreckiges, unfreundliches Hostel, Regen, zwei Tage Drecksarbeit auf einer Zucchini-Farm. Eine Erfahrung bin ich reicher: ich weiß meinen Bürojob jetzt definitiv mehr zu schätzen. Was besseres als in einem warmen, trockenen Büro zu sitzen gibt’s garnicht :D

Habe den nächsten Bus Richtung Agnes Water genommen und da war ich – from Hell to Heaven. Ich kam gegen 18 Uhr in Agnes Water an und wurde von zwei netten Hamburger Jungs vom Bus abgeholt und willkommen geheißen. Cool Bananas hieß meine Adresse für die nächsten drei Wochen. Der Besitzer, ein durchgeknallter Aussie, der viel Wert darauf legt, dass sich Backpacker so wohl wie möglich fühlen. Saubere Zimmer, unzählige Couchs im Wohnzimmer-ähnlichen Aufenthaltsraum, tolle DVD Sammlung zum Anschauen – kostenlos!, super ausgestattete Küche, kostenloser Tee, Kaffee und Milch, saubere Zimmer, Hängematten in schöner Umgebung, Lagerfeuer jeden Abend … Kein Wunder, dass dort von ca. 40 Gästen, 10 für kostenlose Unterkunft arbeiten. Nach zwei bezahlten Nächten habe ich auch angefangen und mir so die Kosten für die Unterkunft gespart. 1,5 Stunden Fenster und danach Zimmer und Küche putzen. Fair enough. Habe nebenbei noch nach einem bezahlten Job Ausschau gehalten und nach einem Anruf im örtlichen Motel, habe ich auch dort angefangen Zimmer zu putzen und Betten zu machen. Für $20 die Stunde! Waren leider nicht viele Stunden die Woche aber es hat für mein Essen jede Woche gereicht, so musste ich drei Wochen lang nicht an meine Euros dran, was hier echt super viel wert ist.

Agnes Water ist ein süßes, kleines Örtchen was eigentlich aus nur 2-3 Straßen und einem langen, schönen Strand besteht. Sechs Kilometer weiter ein noch kleineres Örtchen namens Town 1770 (erste Landung von Kapitän James Cook im Jahre 1770 in Queensland), dort gibt es eine klitze-kleine Marina, von wo aus Tagestouren zum Great Barrier Reef und der Lady Musgrave Insel starten – super schön! Es ist nicht viel los in der Gegend, aber genau das ist das tolle daran. Es ist total erholsam und ruhig. Die Bewohner sind total nett, gelassen und „easy-going“, wie man es von den Australiern erwartet. Da sollte sich jeder Deutsche was von abgucken. Wenn ich nicht im Motel arbeiten war und fertig mit Zimmer putzen war, habe ich meine freie Zeit in schönstem Wetter am Strand oder im Hostel verbracht. Abends wurde dann das Lagerfeuer angeschmissen und im Kreis drumherum gesessen. Einen Abend sind wir in einer großen Gruppe an den Strand gefahren und haben dort ein großes Lagerfeuer gemacht und den Sternenhimmel mit Milchstraße und unzähliger Sternschnuppen bewundert. Als am 2. August Vollmond war, haben wir eine Sunset/Moonrise Tour gemacht. Wir sind zum Aussichtspunkt in Town 1770 gefahren, von dem man einen unglaublich schönen Ausblick über den Ozean hat, man kann sowohl in den Süden als auch in den Norden schauen, so haben wir uns erst den Sonnenuntergang und direkt danach den Mondaufgang angeschaut – ein ziemliches Event, da noch viele andere in Campingwagen etc. am Lookout waren. Unglaublich, den Mond aufgehen zu sehen! Unvergessliche Momente, die sich einfach schlecht in Worte fassen lassen. Ein paar Tage später haben ich und ein Mädel für den Besitzer der Lady Musgrave Tagestouren gearbeitet. Es hieß zwei halbe Tage Holzstücke und Äste aufs Feuer schmeißen und so haben wir die Tour zur Insel, inklusive Schnorcheln im Great Barrier Reef als Gegenleistung bekommen! Die Tour war echt traumhaft! Auf dem Weg zur Insel haben wir vier Wale am Boot entlang schwimmen sehen, sind im Riff schnorcheln gewesen, haben Schildkröten im Glasboot beobachtet, einen Spaziergang über die Insel gemacht und uns den Bauch mit kostenlosem Essen vollgeschlagen – da sagt man als Backpacker natürlich nie nein! :D 

Drei Wochen sind rum gegangen wie nichts! Und da ich mir mittlerweile einen Reiseplan angelegt habe, um keine Zeit zu verlieren/verplempern, hieß es dann auch „leider“ wieder weiter ziehen in Richtung Norden. Es ist mir, wie jedes Mal wenn ich irgendwo länger bleibe, nicht leicht gefallen wieder einmal meine Sachen zu packen. Man lernt jedes Mal liebe Menschen kennen, mit denen man sich super versteht und gerne Zeit verbringt. Aber so ist das Leben als Backpacker … Am letzten Tag habe ich noch eine Surflesson mitgemacht und kläglich versagt, aber der Wille zähölt! :D Abends um 21 Uhr gings dann in den Bus nach Airlie Beach.

Wie ich zum ersten Mal Tauchen war und durch die Whitsunday Inseln gesegelt bin, erzähle ich euch genauer im nächsten Blog. Erstmal gibt’s unzählige Fotos von Agnes Water :)

#15: Viel Sand und wilde Dingos unter Sternenhimmel – Fraser Island

Nach Rainbow Beach gings direkt nach Hervey Bay, wo ich bereits eine 4WD-Camping-Tour auf Fraser Island gebucht habe. Wieder eine 2-stündige Busfahrt. Das Hostel war diesmal echt super. Nette und hilfsbereite Mitarbeiter an der Rezeption. Wieder haben sich mehrere Zimmer eine Küche und zwei Bäder geteilt. Die Zimmer und Betten waren echt sauber und auch die Küche war voll in Ordnung. Man hatte noch einen Esstisch und zwei Couchs zur Verfügung. Hatte ja erst Bedenken, ob es die richtige Entscheidung war die etwas unbekanntere Tour zu buchen aber wie man sieht, lohnt es sich eben doch. Eine Nacht vor und nach der Camping-Tour war inklusive. Am ersten Nachmittag haben wir ein kurzes Briefing bekommen, was wir für die Tour alles mitnehmen sollten und auch was wir als Verpflegung einkaufen sollten. Da wir eine kleine Gruppe von 9 Personen waren, haben wir entschieden gemeinsam einzukaufen und dann alles zu teilen. So landeten alle Zutaten für Frühstück, Mittagessen und BBQs im Einkaufswagen; Känguru-Burger, Hühnchen, Salat, Soßen etc. dann wurden noch die Klamotten für die nächsten drei Tage eingepackt und ab ins Bett. Am nächsten Morgen um 6 gabs das nächste Briefing. Wir haben eine DVD gezeigt bekommen mit Anweisungen für Fraser Island, worauf man achten muss und auch was die Dingos angeht; sie können sehr aggressiv werden wenn sie mitbekommen, dass man Essen hat. So darf man nur in Zonen die „Dingo-Fences“ (Dingo-Zäune) haben essen, außerhalb darf man noch nicht mal Essen mit in der Tasche haben, weil diese dann schnell weg sein können! Dann wurde noch gezeigt, wie man mit dem Geländewagen fährt. Was zu beachten ist, wenn man im Sand stecken bleibt, wie man schalten muss etc.

Danach gings los in die beiden Autos. Ich durfte direkt schon fahren – endlich mal wieder Schaltgetriebe! :) Haben auf die Fähre gewartet, die uns auf die Insel gebracht hat, dann gings durch Sandgelände und zum ersten Halt, wo sich unser Tourguide erstmal vorgestellt hat. Ein 29-jähriger, typischer Aussie. Bin ja immer froh, wenn ich auf Aussies treffe, da ich den australischen Akzent so gerne höre. Wenn man die ganze Zeit in Hostels unterwegs ist, trifft man leider nur auf Engländer, Iren und Deutsche. Unser Tourguide war ziemlich witzig drauf. Er hat uns auf einen 40-minütigen Jungle-Walk geschickt und hat mit einem anderen von der Gruppe die Autos auf die andere Seite gefahren. Nächster Halt war der Süßwasser-See Lake McKenzie. Da der Himmel leider ziemlich bewölkt war, war der See nicht wie auf allen Postkartenfotos super klar und türkis-blau, das Wasser hatte gerade mal 16°C! Da ich aber wahrscheinlich kein zweites Mal auf Fraser sein werde, habe ich mich noch mit anderen Mädels ins Wasser gezwungen, es war tatsächlich eisig, aber ich habs rein geschafft – yay! Auf dem Weg zum Nachtlager haben wir Halt an einem kleinen Shop gemacht, $11 ärmer aber dafür um 4 Postkarten reicher ^^ Was tut man nicht alles für seine Liebsten :) Die Chance der letzen Toilette wurde von alles genutzt und dann gings zum 20 Meter vom Strand entfernten Camp. Ich bin gefahren und erstmal schön im Sand stecken geblieben – hab vergessen in 4-Radantrieb zu schalten :D … Alles war schon aufgebaut, die Zelte und die Küche/BBQ/Sitzgelegenheiten. Die nächsten zwei Nächte haben wir also hier in dem Camp übernachtet, war zum Glück nicht kalt, weil es echt gute Zelte mit extra Planen waren. Tagsüber haben wir uns noch Eli Creek angeschaut, ein Bachlauf mit einer leichten Strömung die man entlang schwimmen kann, Lake Wabby, bei dem wir durch eine riesige Sandwüste gelaufen sind, Indian Heads, von wo man einen super Ausblick über den Ozean und die Insel hat, wir haben in der Ferne sogar ein paar mal einen Wal gesehen – von Mai bis November ist hier Wal-Saison! Haben leider auch einen toten Baby-Wal am Strand gesehen, der dort schon seit ein paar Wochen lag, kein schöner Anblick. Und das Schiffswrack Maheno, was irgendwann in den 40ern hier angespült wurde. Die typischen Sehenswürdigkeiten, die bei keiner Fraser Island Tour fehlen. Schade, dass das Wetter meist bewölkt bis regnerisch war, so sind leider keine super-Fotos bei rum gekommen :( 

Die Gruppe war okay, hätte jedoch ein wenig aufgeweckter sein können. Hat ein wenig die Stimmung gefehlt. Waren zwar alle sehr nett aber auch ein wenig schnarchig. Mit einem Mädel aus der Nähe von Magdeburg habe ich mich echt super verstanden und wir waren so mit die Einzigen die jeden Mist mitgemacht haben. Wir waren auch meist die Einzigen, die sich ins kalte Wasser getraut haben :D John, der Tourguide, hat auch andauernd kleine Bemerkungen gemacht, dass diese Gruppe im Gegensatz zu denen davor ziemlich langweilig ist ^^ Ich wette, wenn das Wetter besser und die Gruppe etwas größer gewesen wäre, wärs auch spaßiger gewesen.

Eines der Highlights der Tour war Samstag Nacht. Maddi, das deutsche Mädel, ein Mädel aus England und ich waren um 2 Uhr die Letzen, die noch wach waren, wir haben weiter Goon getrunken und dann irgendwann zu Jessy Js ‚Domino‘ in Mondlicht und unter atemberaubenden Sternenhimmel am Strand entlang getanzt :D Als wir uns einmal umdrehten, standen auf einmal zwei Dingos vor uns, die Wildhunde Fraser Islands. Haben uns ziemlich erschreckt! Mussten sie dann wegscheuchen, weil man nie weiß wie die so drauf sind…

Am letzten Tag sind wir dann nochmal zu einem anderen See gefahren. Dieses Mal ohne baden gehen, haben uns nur in die Sonne gelegt und ein wenig den Kater auskuriert und relaxt :) Um 14 Uhr haben wir dann die Fähre zurück nach Hervey Bay genommen. 

Im Großen und Ganzen fand ich den Trip echt cool. Gegen das Wetter kann man ja nie etwas machen, deshalb lohnt es sich nicht darüber zu beschweren – ich darf nicht vergessen, dass hier momentan Winter ist und da darf man sich als Deutscher erst Recht nicht beschweren, auch der Sommer lässt in Deutschland ja momentan auf sich warten :( Die Gruppe hätte auch schlimmer sein können, Maddi und ich haben versucht das Beste draus zu machen und das ist uns denke ich auch gelungen :)

#14: Noosa und Kanu fahren in den Everglades

Nach 2 Stunden 45 Minuten bin ich im sonnigen Noosa angekommen. Ein Shuttle Bus hat mich von der Bus Station abgeholt und direkt zum Hostel gebracht. Sehr komfortabel, wenn man 30-40kg Gepäck durch die Gegend schleppen muss :) Das Hostel war echt gut. Zwei 4er Zimmer haben sich gemeinsam eine Küche und ein Bad geteilt, zwei Couchs und einen Fernseher gabs auch und Bänke und Tische im Außenbereich. Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden, erstmal gings zur Apotheke, weil ich mir in Sydney ne fette Erkältung und irgendwie ne Bindehautentzündung eingefangen habe, sehr unangenehme Angelegenheit. Das erste Mal in Australien, dass ich wirklich krank bin. Zeit zum Auskurieren blieb aber nicht, mit dem Bus gings zu den Eumundi Markets. Eine Kundin in Sydney erzählte mir davon, dass ich unbedingt dort hin gehen soll wenn ich nach Noosa komme. Gesagt, getan. Es war wirklich ein super schöner Markt mit etlichen Ständen wie Kleidung, Kunst, Delikatessen und Musik. Natürlich auch super viele Fressstände, an denen ich momentan schwer vorbei gehen kann :( Nach 9 Monaten Australien habe ich mir dann mal eine echt deutsche Thüringer Bratwurst im Brötchen von einem der 4 verschiedenen deutschen Würstchen-Ständen gegönnt :D Deutsches Essen ist unter den Aussies echt beliebt. Nach ein paar Stunden Stände endlang schlendern, habe ich gegen 13 Uhr den nächsten Bus zurück nach Noosa genommen, wo ich den ‚Coastal Walk‘ durch den National Park machen wollte. Der Weg ging entlang der Küste und über zwei Strände zurück zum Hostel, habe ca. 4,5 Stunden gebraucht und war gerade so vor Sonnenuntergang zurück. Glück gehabt. War schon recht anstrengend aber auch echt super schön, hatte tolles Wetter. Echt unglaublich, dass hier Winter ist und trotzdem gut um die 19-22°C. Wenn die Sonne untergeht wirds aber ganz schön kühl und ohne Jacke und lange Hose geht da garnichts.

Am nächsten Tag hieß es wieder Sachen packen und zur Bus Station, wo der nächste Shuttle Bus zum Gagaju Bushcamp auf mich gewartet hat. Erst gings Lebensmittel für die nächsten 3 Tage einkaufen und dann sind wir ca. 30 Minuten in den Bush zum Camp gefahren. Das Camp liegt direkt am Noosa Fluss, in dem ich zwei Tage Kanu gefahren bin. Ich war die erste, die so früh im Bushcamp ankam, so habe ich mir erstmal in Ruhe was zu Mittag gemacht, mich ein wenig mit Blake, dem zum Camp gehörenden Hund in die Sonne gesetzt und anschließend König der Löwen im Camp eigenen Fernseher mit angeschlossener externen Festplatte angeschaut – sowas freut einen als Backpacker :) Gegen 16 Uhr kamen dann noch gut 10 andere Backpacker von Noosa und Umgebung und alle anderen, die von ihrer Kanu-Tour zurück ins Camp kamen. Jungs und Mädels aus Kanada, Frankreich, Israel und natürlich England, Irland und Deutschland. Die erste Nacht wurde in der „Lodge“ übernachtet – Stockbetten in einer kleinen Hütte mit Schlafsack und Kissen, yay! Die darauf folgenden zwei Nächte wurde in Zelten mit nur einem Schlafsack geschlafen. Bei 8°C nachts friert man sich hier wirklich den Arsch ab, da kommt dann wieder das Zwiebelsystem zum Einsatz. Am nächsten Morgen um 8 wurde sich zum Briefing getroffen, uns wurde die Karte des Flusses und die jeweiligen Strecken die wir paddeln mussten gezeigt. Dann wurde gefrühstückt und der Proviant zusammengepackt und ab gings in die Kanus und aufs Wasser. Saß zum ersten Mal in so einem Kanu und ich muss sagen es macht echt Spaß. Steht schon auf meiner Liste für Dinge die ich im deutschen Sommer machen möchte ^^ Den ersten Tag sind wir ca. 3,5 km zu einem kleinen Strand gepaddelt an dem wir angelegt haben und auf die andere Seite zu einem großen Strand gelaufen sind auf dem wir uns gut 2 Stunden in die Sonne gelegt und gebräunt haben. Hat echt gut getan. Auf dem Rückweg haben wir dann eine Gruppe grauer Kängurus auf der Wiese rumhüpfen sehen, echt süß. 3,5 km zurück zum Camp, der Rückweg kam uns definitiv länger vor als der Hinweg und wir hatten schon echt Angst vorm nächsten Tag, denn da standen insgesamt 16 km paddeln auf dem Plan! Im Camp angekommen hieß es dann erstmal lange Klamotten anziehen und Abendessen und ans Lagerfeuer setzen. 21.30 Uhr fühlte sich an wie 23.30 Uhr und ich hab mich demnach ziemlich früh ins Zelt verzogen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gings wieder in die Kanus und diesmal in die andere Richtung des Flusses. Dieses Mal habe ich mir das Kanu mit einem deutschen Pärchen geteilt. Sie Physiotherapeutin auf Working Holiday, er ehemaliger Maschinenbau-Student für ein paar Wochen zu Besuch. Und da Deutsche sobald sie wissen, dass man auch aus Deutschland kommt sofort anfangen deutsch zu sprechen blieb mir wohl nichts anderes übrig, versuche da eigentlich immer dagegen zu halten – bin schließlich in Australien und nicht in Deutschland! Aber zur Abwechslung auch mal okay, wenns nicht so oft vorkommt :D Wieder hatten wir super Glück mit dem Wetter. Sobald man raus auf dem Wasser und in der Sonne ist, ist es echt super warm und durch die Bewegung kommt man schnell ins Schwitzen. Die 8 km zum Strand kamen mir garnicht so lang vor und die Strecke entlang des Naturschutzgebietes war echt schön. Am Strand angelegt sind wir dann zu Fuß weiter zu einem kleinen Hotel/Bistro gelaufen, wo wir uns wieder ein wenig in die Sonne gelegt und uns ein Eis gegönnt haben, bevor es nach 2 Stunden zurück in die Kanus zu einem kleinen Flussarm ging, indem es eine Baumliane geben sollte mit der man vom Flussrand ins Wasser springen konnte. Ein paar Mutige haben sich dann auch getraut, ich fands einfach viel zu kalt um ins Wasser zu gehen ^^ Zurück gings die 8 km zum Camp. Wieder so schnell wie möglich in die langen Klamotten, Abendessen und ans Lagerfeuer. Wieder kamen ein paar neue junge Leute an mit denen wir gemeinsam am Lagerfeuer saßen. Nochmal eine Nacht im Zelt überleben und dann gings am nächsten Morgen wieder weiter mit dem Bus von Noosa nach Rainbow Beach. 2 Stunden durchs Australische Hinterland. Habe für 2 Nächte ins Dingo’s Hostel eingecheckt, von dem mir so viele andere vorgeschwärmt haben. Dort angekommen, war ich ziemlich verwundert, die Küche war total dreckig, schlecht ausgestattet, klein. Kein wirklicher Aufenthaltsraum. Die Zimmer und das Badezimmer nicht besonders sauber und das für $24 die Nacht. Ziemlich mies. Bin dann noch ein wenig in den Ort gelaufen und an den Strand. Der Himmel erinnerte wirklich an die Farben eines Regenbogens! Wusste nicht so recht was ich darunter verstehen sollte, als ich es im Lonely Planet gelesen habe… Wieder zurück im Hostel, zu Abend gegessen und mir die Liveband in der angrenzenden Bar angesehen, sie spielte Songs wie Little Lion Man, Wonderwall und andere gute Rocksongs. Heute morgen habe ich dann nochmal das Wetter für Fraser Island gecheckt und festgestellt, dass es in 2-3 Tagen wenn ich die Tour machen wollte regnen sollte. Also habe ich mich entschieden doch einen Tag früher nach Hervey Bay zu fahren und die Tour einen Tag nach vorne zu schieben, so habe ich wenn ich Glück habe nur einen Tag Schauer. Leider habe ich das Geld für die zweite Nacht im Hostel nicht wieder bekommen, wieder ein Minus-Punkt fürs Hostel, oh man…

Von ganz viel Sand und wilden Dingo’s unter Sternenhimmel im nächsten Beitrag! ;)