#16: From Hell to Heaven – Drei Wochen Agnes Water

Nach Fraser Island habe ich einen Stopp in Bundaberg eingelegt. Bekannt für Farmjobs all year round. Ich hatte eingeplant dort 4 Wochen zu arbeiten um mein Konto etwas auffüllen zu können …  Nach einer Woche habe ich meine Sachen wieder gepackt und bin so schnell es ging aus dieser Stadt verschwunden.
Schreckliches, überteuertes, dreckiges, unfreundliches Hostel, Regen, zwei Tage Drecksarbeit auf einer Zucchini-Farm. Eine Erfahrung bin ich reicher: ich weiß meinen Bürojob jetzt definitiv mehr zu schätzen. Was besseres als in einem warmen, trockenen Büro zu sitzen gibt’s garnicht :D

Habe den nächsten Bus Richtung Agnes Water genommen und da war ich – from Hell to Heaven. Ich kam gegen 18 Uhr in Agnes Water an und wurde von zwei netten Hamburger Jungs vom Bus abgeholt und willkommen geheißen. Cool Bananas hieß meine Adresse für die nächsten drei Wochen. Der Besitzer, ein durchgeknallter Aussie, der viel Wert darauf legt, dass sich Backpacker so wohl wie möglich fühlen. Saubere Zimmer, unzählige Couchs im Wohnzimmer-ähnlichen Aufenthaltsraum, tolle DVD Sammlung zum Anschauen – kostenlos!, super ausgestattete Küche, kostenloser Tee, Kaffee und Milch, saubere Zimmer, Hängematten in schöner Umgebung, Lagerfeuer jeden Abend … Kein Wunder, dass dort von ca. 40 Gästen, 10 für kostenlose Unterkunft arbeiten. Nach zwei bezahlten Nächten habe ich auch angefangen und mir so die Kosten für die Unterkunft gespart. 1,5 Stunden Fenster und danach Zimmer und Küche putzen. Fair enough. Habe nebenbei noch nach einem bezahlten Job Ausschau gehalten und nach einem Anruf im örtlichen Motel, habe ich auch dort angefangen Zimmer zu putzen und Betten zu machen. Für $20 die Stunde! Waren leider nicht viele Stunden die Woche aber es hat für mein Essen jede Woche gereicht, so musste ich drei Wochen lang nicht an meine Euros dran, was hier echt super viel wert ist.

Agnes Water ist ein süßes, kleines Örtchen was eigentlich aus nur 2-3 Straßen und einem langen, schönen Strand besteht. Sechs Kilometer weiter ein noch kleineres Örtchen namens Town 1770 (erste Landung von Kapitän James Cook im Jahre 1770 in Queensland), dort gibt es eine klitze-kleine Marina, von wo aus Tagestouren zum Great Barrier Reef und der Lady Musgrave Insel starten – super schön! Es ist nicht viel los in der Gegend, aber genau das ist das tolle daran. Es ist total erholsam und ruhig. Die Bewohner sind total nett, gelassen und „easy-going“, wie man es von den Australiern erwartet. Da sollte sich jeder Deutsche was von abgucken. Wenn ich nicht im Motel arbeiten war und fertig mit Zimmer putzen war, habe ich meine freie Zeit in schönstem Wetter am Strand oder im Hostel verbracht. Abends wurde dann das Lagerfeuer angeschmissen und im Kreis drumherum gesessen. Einen Abend sind wir in einer großen Gruppe an den Strand gefahren und haben dort ein großes Lagerfeuer gemacht und den Sternenhimmel mit Milchstraße und unzähliger Sternschnuppen bewundert. Als am 2. August Vollmond war, haben wir eine Sunset/Moonrise Tour gemacht. Wir sind zum Aussichtspunkt in Town 1770 gefahren, von dem man einen unglaublich schönen Ausblick über den Ozean hat, man kann sowohl in den Süden als auch in den Norden schauen, so haben wir uns erst den Sonnenuntergang und direkt danach den Mondaufgang angeschaut – ein ziemliches Event, da noch viele andere in Campingwagen etc. am Lookout waren. Unglaublich, den Mond aufgehen zu sehen! Unvergessliche Momente, die sich einfach schlecht in Worte fassen lassen. Ein paar Tage später haben ich und ein Mädel für den Besitzer der Lady Musgrave Tagestouren gearbeitet. Es hieß zwei halbe Tage Holzstücke und Äste aufs Feuer schmeißen und so haben wir die Tour zur Insel, inklusive Schnorcheln im Great Barrier Reef als Gegenleistung bekommen! Die Tour war echt traumhaft! Auf dem Weg zur Insel haben wir vier Wale am Boot entlang schwimmen sehen, sind im Riff schnorcheln gewesen, haben Schildkröten im Glasboot beobachtet, einen Spaziergang über die Insel gemacht und uns den Bauch mit kostenlosem Essen vollgeschlagen – da sagt man als Backpacker natürlich nie nein! :D 

Drei Wochen sind rum gegangen wie nichts! Und da ich mir mittlerweile einen Reiseplan angelegt habe, um keine Zeit zu verlieren/verplempern, hieß es dann auch „leider“ wieder weiter ziehen in Richtung Norden. Es ist mir, wie jedes Mal wenn ich irgendwo länger bleibe, nicht leicht gefallen wieder einmal meine Sachen zu packen. Man lernt jedes Mal liebe Menschen kennen, mit denen man sich super versteht und gerne Zeit verbringt. Aber so ist das Leben als Backpacker … Am letzten Tag habe ich noch eine Surflesson mitgemacht und kläglich versagt, aber der Wille zähölt! :D Abends um 21 Uhr gings dann in den Bus nach Airlie Beach.

Wie ich zum ersten Mal Tauchen war und durch die Whitsunday Inseln gesegelt bin, erzähle ich euch genauer im nächsten Blog. Erstmal gibt’s unzählige Fotos von Agnes Water :)

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