#13: A new love of my life …

Zurück in Sydney, nach 6 Wochen Neuseeland. Jetzt musste ich so schnell wie möglich einen Job bekommen. Auf Gumtree, eine Online-Suchmaschine auf der man nach allem suchen kann; Jobs, WG-Zimmern, Autos, Goldfischgläsern…, habe ich mich für diverse Jobs beworben, mir war wirklich egal was, Hauptsache es kommt wieder etwas Geld rein. U.a. für einen Vertreter-Job bei Aussie Farmers Direct. Die Anzeige lautete so ähnlich wie, „Bist du Backpacker und willst einfach und schnell an Geld kommen und mit vielen anderen jungen Leuten zusammenarbeiten? Dann hinterlass deine Telefonnummer und das Datum an dem du anfangen kannst unter dieser Nummer…“. Ich also angerufen, Nummer hinterlassen und abgewartet. Zwei Tage später, ich hatte schon nicht mehr dran gedacht, bekomm ich einen Rückruf mit der Frage ob ich heute um 16 Uhr für’n Vorstellungsgespräch ins Büro kommen könnte. Beim Vorstellungsgespräch wurden mir dann Fragen gestellt wie „Bist du selbstbewusst? Redest du gerne?“ – Fragen auf die ich eigentlich eher mit jein geantwortet hätte, habs aber natürlich nicht gemacht, weil ichs für mich auch als Herausforderung gesehen habe. Am nächsten Tag war ich dann zum Salestraining. Es ging darum einen Heimlieferservice für Lebensmittel wie Milch, Brot, Gemüse & Obst von australischen Farmen zu verkaufen. Uns wurde erklärt wie man den „Pitch“ des Verkaufsgesprächs rüberbringt, wie man die Aufmerksamkeit der Leuten bekommt und natürlich Produkttraining, bei dem wir alles von Milch bis Brot und Obst & Gemüse erklärt bekommen haben. Einen Tag später gings dann auch schon los. Die ersten paar Pitchs waren natürlich alles andere als erfolgreich aber mit der Zeit findet man dann die richtigen Worte und gewöhnt sich daran, an fremde Leute Türen zu klopfen. Konnte meinen ersten Tag mit 3 Neukunden abschließen. In den zwei Monaten in denen ich bei Aussie Farmers Direct gearbeitet habe, habe ich mein Englisch um einiges verbessert, habe viele nette Leute an den Türen von Sydneys Nachbarschaften kennengelernt und natürlich viele Partynächte durchgemacht. War die letzten zwei Monate so ziemlich jeden Freitag und/oder Samstag in Sydneys Nightlife unterwegs. Ich habe in der Zeit mit 6 Asiaten in einem modernen Apartment in Surry Hills gewohnt, mir das Zimmer mit einem Mädel aus Korea geteilt. Die waren alle super nett, aber der Lebensstil ist manchmal doch etwas anders. Wir hatten eine nette Abschiedsfeier, bei dem jeder etwas gekocht hat und wir danach noch Trinkspiele gespielt haben und dann noch gemeinsam um die Häuser Sydneys gezogen sind. War echt ein lustiger letzter Abend. Ein Mädel aus Estland, die ich vom Job kannte, war auch dabei und wir haben bis früh in den Morgen in unserem Stammclub Scruffy Murphy’s getanzt. Vor zwei Monaten habe ich eines Nachts außerdem einen netten Australier kennengelernt, den ich danach noch ein paar weitere Male gesehen habe, war wohl doch etwas zu oft, da ich mich ein wenig in ihn verguckt habe und jetzt wo er nach New York gegangen ist und ich weitergezogen bin, trauere ich ihm ein wenig hinterher… naja, das wird auch vorüber gehen, war eine sehr schöne Zeit! Mit dieser und all den anderen besonderen Begegnungen, verbinde ich Erinnerungen, die Sydney für mich immer besonders sein lässt. A new love of my life! :)

Vor einer Woche habe ich dann wieder meinen Rucksack gepackt und bin in den Greyhound Richtung Norden gestiegen. Habe mir ein Busticket von Sydney nach Cairns gekauft, bei dem ich so oft ab- und aufspringen kann wie ich möchte. Momentan befinde ich mich im regnerischen Brisbane, bei einem total lieben Mädel und ihrem Bruder, bei denen ich gerade couchsurfe. Auf dem Weg hierher habe ich mir in Currumbin die Wildlife Sanctuary angeschaut und habe Halt in Surfers Paradise gemacht, was für sein wildes Nightlife bekannt ist. Dort habe ich einen „Pubcrawl“ mitgemacht, man zahlt $30, bekommt in 4 verschiedene Clubs freien Eintritt + 1 Freigetränk, war eigentlich ganz cool und für den Preis auch voll in Ordnung. Als nächstes geht es nach Noosa, wo ich eine 3-tägige Kanu-/Camping-Tour durch die Everglades auf dem Plan stehen habe. Als nächstes kommt dann eine Safari-Tour auf Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt, sie gehört seit 1992 zum UNESCO-Weltnaturerbe, bin schon sehr gespannt drauf. Hoffe das Wetter macht mit. Da es hier im Moment Winter ist, wird es nachts doch schon echt kühl, auch tagsüber, wenn die Sonne nicht zu sehen ist, kann es doch schon etwas frisch sein.

Und weil Fotos wie immer mehr als 1000 Worte sprechen…

#11: Bushwalking in den Blue Mountains

Hello again!

Letzte Woche war ich für drei Tage in den Blue Mountains. Ein wirklich toller Trip!

Ich habe wieder auf Couchsurfing nach einer Unterkunft gesucht. Dort läuft es so: man sucht nach einer Couch in dem Ort wo man gerne hinmöchte. Es werden einem alle Profile der Personen angezeigt, die in dieser Gegend wohnen und eine Couch zur Verfügung stellen. Man kann sich das Profil dieses sogenannten Hosts anschauen und entscheiden, ob man diese Person sympathisch findet und sich vorstellen kann bei dieser zu übernachten. Ich habe am 6. Januar einem lieben Ehepaar in Katoomba eine Couchanfrage geschickt. Sie haben einen sehr netten Eindruck gemacht. Haben ein wenig E-Mails hin und her geschickt und kurze Zeit später haben sie die Anfrage akzeptiert. Ich habe mich dann am 9. Januar mit meinem ganzen Gepäck auf den Weg zur Central Station gemacht und mich in den Zug gesetzt, der 2 Stunden gebraucht hat, bis er in Katoomba, den Blue Mountains, angekommen war. Sue, Bob und Spook (ihr Fox-Terrier) haben auch schon auf mich gewartet als ich am Bahnhof ankam. Wurde total herzlich begrüßt und wir sind dann mit ihrem Auto zu ihnen nach Hause gefahren. Sie haben ein echt schönes Haus mit traumhaftem Blick über die Blue Mountains! Sie sind erst vor ein paar Monaten dort eingezogen.

Demnach war alles ganz neu und modern eingerichtet. Ich hatte mein eigenes Zimmer, das total lieb hergerichtet war mit Teddybär auf dem Bett :)

 

Sie sind dann mit mir Mittagessen in ein total interessantes Restaurant. Ein Restaurant, was von Amischen betrieben wurde. Die Zutaten die in den Gerichten verarbeitet wurden, waren aus eigenem Anbau. Es gab verschiedene Sandwiches, Salate, Säfte aber auch Kuchen und Kaffee – alles aus eigener Herstellung! Die Einrichtung war mit ganz viel Holz gestaltet. Alles was im Restaurant zu sehen war, war von etwas anderem wiederverwertet. Die Speisekarte war wunderschön selbst gezeichnet. Habe leider nicht dran gedacht ein Foto zu machen. Sue hat mir erzählt, dass diese Familie jeden Freitag ein großes Fest bei sich auf dem Grundstück veranstaltet bei dem jeder herzlich eingeladen ist. Es wird gemeinsam gegessen und gesungen, wie ein Gottesdienst. Die Frauen tragen lange, unauffällige Kleider und haben ganz lange Haare zu einem Zopf gebunden, weil sie ihre Haare nie schneiden. Männer haben Bärte wenn sie verheiratet sind. Sie verzichten auf alles „Neuartige“ was ihrer Meinung nach nicht notwendig ist. Das Einzigste elektronische was sie benutzen sind Handys, weil es heutzutage einfach nicht mehr ohne geht.

Das Restaurant war super gut besucht. Und alles was an Geld verdienst wird, kommt der ganzen Familie zu gute, niemand der in diesem Restaurant arbeitet, bekommt ein Gehalt oder ähnliches. Ich fand es unheimlich interessant zu sehen und zu hören wie sie leben. Schöne Erfahrung… :)

Danach sind wir wieder nach Hause und Sue und Bob haben mit mir gemeinsam nach einem guten Bushwalk geschaut. Sie hatten diverse Karten zur Auswahl. Sie haben mir dann einen Walk empfohlen, der vorbei an den Three Sisters geht – der Federal Pass. Bob und Sue meinten, ich würde ungefähr 4 Stunden brauchen und dass es ein echt schöner Walk wäre. Sie haben mir dann die Karte mitgegeben und mich am Anfang des Walks, an den Leura Cascades, abgesetzt. War echt gespannt was mich erwartet, wusste nicht wirklich was man unter einem „Bushwalk“ versteht. Eigentlich ist es nichts anderes als in Deutschland durch den Wald zu spazieren, nur dass die Pfade viel enger sind und die Pflanzenwelt natürlich eine ganz andere ist. Viele grüne Farne, bunte Blumen, Wasserfälle – Regenwald. Die Luft ist total klar und frisch, es riecht nach… Wald. Man hört Vögel singen, manchmal ist es aber auch einfach ganz still. Die Wege gehen auf und ab, manchmal lange Treppenstufen nach unten oder nach oben. Entlang des Pfades gibt es verschiedene Lookouts, bei denen man freie Sicht über die Blue Mountains hat! Einfach eine einzigartige Aussicht! Ich hatte dann irgendwann aus Versehen den falschen Pfad genommen, was sich später doch als gut herrausgestellt hat :D An einem Punkt hat sich der Federal Pass mit dem Prince Henry Cliff Walk geschnitten. Habe dann irgendwann realisiert, dass ich auf dem Prince Henry Walk war, was aber ganz gut war denn irgendwie habe ich doch länger gebraucht, als Sue und Bob vorher gedacht haben, da ich zwischendrin diverse Fotos gemacht habe ^^ Ich bin gut 4 Stunden gewandert, um ungefähr in der Mitte des Federal Pass anzukommen, dort wo auch das Information Centre war. Wäre ich auf dem Federal Pass geblieben, hätte ich gut weitere 4 Stunden laufen müssen um an den nächsten Punkt zu kommen, wo Sue und Bob mich hätten einsammeln können :D Als Sue mich so gegen 18 Uhr vom Information Centre abgeholt hat war sie total froh, dass ich aus Versehen den falschen Track genommen habe. Sie hatte sich schon voll die Sorgen gemacht… Zu Hause angekommen hat Sue das Abendessen vorbereitet, es gab in Blätterteig gebackenen Spinat mit Fetakäse und dazu Salat – yum! Haben uns noch unterhalten und später noch gemeinsam Kill Bill geschaut. Muss zugeben, dass ich diesen Film bis jetzt noch nicht gesehen hatte, ja ich weiß, den muss man gesehen haben. Ich fand ihn auch echt gut, ziemlich blutig, aber wie manche Szenen geschnitten sind ist echt gut!

Am nächsten Morgen hat mir Bob einen Bushwalk ganz in der Nähe ihres Hauses gezeigt, der nur knapp 2,5 Stunden hin und zurück gedauert hat. Sue musste im örtlichen Meditations Center arbeiten. Eigentlich wollten wir danach noch gemeinsam Wandern gehen, aber sie war viel zu geschafft von der Arbeit. Also haben sie mich an einem anderen Abschnitt abgesetzt, der auch nicht länger als 3 Stunden ging. Der Track ging vorbei an den Katoomba Waterfalls. Ein riesiger Wasserfall, so schön! Und da es ein paar Tage vorher viel geregnet hatte, war auch ziemlich viel Wasser was den Berg runter kam. Konnte ein paar schöne Fotos machen auch ohne Stativ. Überhaupt habe ich meine Kamera auf den ganzen Bushwalks viel besser kennengelernt :) Habe ziemlich oft den ‚M‘-Modus verwendet, bei dem man Blende, Belichtungszeit und ISO je nach Bedingung einstellen kann. Fun!

Bob hat mich dann gegen 16.30 abgeholt. Und dann habe ich mich auch schon bald ans Abendessen gemacht. Sue hatte mich, bevor ich zu ihnen gekommen bin, gefragt, ob ich nicht ein deutsches Gericht kochen möchte wenn ich bei ihnen bin. Konnte natürlich schlecht nein sagen, fand das ausserdem eine gute Idee. Habe mich für Kartoffelpuffer mit Apfelmus entschieden, ich liebe Kartoffelpuffer! Habe mir von Mama sicherheitshalber das Rezept zusammen schreiben lassen. Es war so lecker! Hab ich gut hinbekommen ^^ Und Sue und Bob waren auch begeistert. Das hat mich gefreut :) Als wir fertig mit Essen waren, hat Sue mir mehr über Meditation erzählt. So ein interessantes Thema! Sie hat mir erklärt, dass es verschiedene Techniken zum Meditieren gibt und dass man diese erst erlernen muss um sie wirklich anwenden zu können. Man muss einen 10-tägigen Kurs belegen, bei dem man 10 Tage lang diese Technik trainiert, sich auf seine Atmung konzentriert und auf bestimmte Gefühle oder Gedanken konzentriert. Man sitzt eigentlich 10 Tage lang nur auf dem Boden, zum Essen und sonstige Gänge die man erledigen muss steht man auf aber sonst sitzt man die ganze Zeit nur auf dem Boden und ‚trainiert‘. Man darf 10 Tage lang mit niemandem reden, nur mit den Trainern, damit man sich vollkommen auf seine eigenen Gedanken konzentrieren kann. Ganz viele halten diese 10 Tage nicht durch, weil sie einfach nicht genügend Geduld haben oder ihr ganzer Körper schmerzt. Bob hat diesen Kurs in Indien absolviert und er hat erzählt, dass er nach dem Kurs und als er wieder sprechen durfte totalen Muskelkater in den Wangen hatte :D Ich habe sie auch gefragt, für was meditieren denn genau gut ist und wofür man es anwenden kann. Sie sagte es ist gut um mit sich selbst besser klar zu kommen. Um mit bestimmten Stresssituationen besser klarzukommen, nicht so schnell an die Decke gehen wenn irgendwas nicht so läuft wie man es gerne hätte etc. Ich finde das total interessant und würde es wirklich gerne mal versuchen…

Nach dem atemberaubenden Sonnenuntergang an diesem Abend, haben wir später den zweiten Teil von Kill Bill geschaut. Auch sehr gut, ich muss aber zugeben, dass ich zwischendrin ab und zu mal weggenickt bin, nicht weil der Film so langweilig war, einfach weil ich abends keine anspruchsvollen Filme schauen kann, ich schlafe jedes Mal ein! :D

Dann kommt auch schon der dritte Tag! Heute ist eigentlich nicht viel passiert. Bin relativ früh aufgestanden, weil es ziemlich stürmisch war und ich nicht mehr schlafen konnte. Sue und Bob waren schon früher wach, weil die Gärtner gekommen sind um mit der Gestaltung des Grundstücks anzufangen, darauf haben sie schon so lange gewartet, sie waren beide total aufgeregt! :)

Gegen halb 12 hat Sue mich dann zum Bahnhof gebracht und ich bin wieder zurück nach Sydney gefahren. Es war echt ein sehr schöner Trip und bis jetzt die beste Couchsurfing Erfahrung.

Jetzt bin ich bei Ida, Antons Cousine, in Manly untergebracht. Sie habe ich auf Laurens und Antons Hochzeit kennengelernt. Sie hat mir angeboten hier schlafen zu können so lange ich noch nicht weiß wann es weiter nach Byron Bay geht. Das wird der nächste Stopp. Dort möchte ich ein paar Wochen bleiben und vielleicht auch mal als Fruitpicker arbeiten :) Die Arbeit wird sicher hart, aber auch eine super Erfahrung, hoffe ich! :D Ich halte euch auf dem Laufenden!

Grüße nach Deutschland! Kuss!

#8: Einmal Sonne und zurück

Lange ist es her, seitdem ich zuletzt einen Beitrag geschrieben habe. Hauptsächlich aus dem Grund weil in den letzten Novemberwochen nicht wirklich viel passiert ist. Ab der 3. Novemberwoche war bei WebDynamic keine Arbeit mehr für mich, da ein Kollege aus dem Urlaub wieder gekommen ist und es zu Weihnachten hin nicht viel Arbeit gibt. Vielleicht liegt es auch an dem Sommerloch hier in Australien. Ich habe dann versucht so viel wie möglich Melbourne und Umgebung zu erkunden. Ich war in Fitzroy, ein ziemlich ausgeflippter, kreativer Teil Melbournes, mit vielen Cafés, Restaurants und Vintageläden zum Shoppen. Ich war mit Ramon bei seinem Onkel in Geelong fischen. Wir sind mit einem kleinen Boot raus aufs Meer. Jeder von uns hatte seine eigene Angel, ich habe sogar 2 King George Whitenings gefangen! Hätte nicht gedacht, dass Angeln so viel Spaß macht! :D Also Daddy, wenn ich wieder da bin, können wir gerne mal einen Angelausflug zusammen machen! ;)


Dann bin ich am 6. Dezember spontan mit auf einen Roadtrip entlang der Great Ocean Road gefahren! Mit 16 anderen ging es Dienstags vormittags Richtung Torquay, dem Surfort an der Südküste. Überall Surfshops bei denen es Surfklamotten und Surfbretter zu kaufen gab. Haben dort die ersten zwei Tage auf einem Campingplatz verbracht und sind danach weiter Richtung Apollo Bay. Süßer kleiner Strandort mit Strandpromenade wo wir unsere Mittagspause verbracht haben. Ein kurzes Stückchen sind wir durchs Landesinnere durch Eukalyptuswälder gefahren. Der richtige Zeitpunkt um nach Koalas Ausschau zu halten die hier leben. Und tatsächlich, wir haben Glück und sehen vier Koalas, unter anderem eine Mama mit Baby, total süß! Wieder weiter die Great Ocean Road entlang direkt an der Küste mit tollem Ausblick über den Ozean. Nach ca. 1 Stunde haben wir dann endlich das Highlight der Great Ocean Road erreicht, den Port Campbell National Park mit den 12 Aposteln! Man läuft einen kurzen Weg entlang zur Aussichtsplattform, danach hat man freie Sicht über die Apostel – ‚Wow‘ ist das einzige Wort was mir in dem Moment in den Sinn kommt, einfach gigantisch! Weiter gings zu den Loch Ard Gorge zwei durch einen Sandstrand verbundene Schluchten mit einer Höhle. Ein paar von unserer Gruppe gehen ins Wasser, mir ist es einfach viel zu kalt :D Das nächste Ziel ist der Campingplatz in Warrnambool wo wir nur eine Nacht verbringen. Am nächsten Tag fahren wir weiter ins Landesinnere an goldenen Feldern mit vielen Kühen und Schafen entlang bis zum nächsten National Park, den Grampians. 20 Minuten wandern wir zur ersten Aussichtsplattform, von der man einen super Ausblick über die weite Landschaft mit Feldern und mit Bäumen bewachsenen Felsformationen hat. Leider war an dem Tag das Wetter nicht so gut – bewölkt und diesig. Weiter unten in dem Wald kommen wir an einen Wasserfall, den McKenzie Waterfalls. Eigentlich ist hier Baden verboten, aber die meisten unserer Gruppe gehen trotzdem baden… Auf dem Rückweg von den Grampians in Richtung Geelong entdecken wir am Straßenrand eine ganze Gruppe wilder Kangaroos! Mindestens 15-20 auf einmal! Einfach toll diese Tiere mal in freier Wildbahn zusehen! Als nächstes haben wir unsere Zelte in Geelong aufgeschlagen. Es war Samstag, und da das Wetter nicht so super war haben wir ein paar Weingüter besucht, ich glaube ich habe in den letzten zwei Monaten so viel Wein wie manch anderer in einem Jahr trinkt getrunken… :D Abends sind ein paar von uns dann noch in die Stadt feiern. Wir sind in einen Club namens Eureka, zwei Floors, auf dem unteren spielte eine Liveband die ziemlich viele gemischte Partysongs von Muse, Franz Ferdinand, The Killers, Kings of Leon aber auch Backstreet Boys gespielt hat, ziemlich cool. Im oberen Floor lief House und Techno aber auch diverse Remixe, wir haben eigentlich den ganzen Abend nur getanzt, weil die Stimmung so gut war! Nach einer durchzechten Nacht in Geelong haben wir uns Sonntags auf den Weg Richtung Mornington Peninsula gemacht. Ein weiterer National Park. Wir haben den Tag in den Hot Springs verbacht. Ein Thermalbad, in dem Pools mit verschieden heißem Mineralwasser gefüllt sind. Das Wasser kommt 600 Meter tief aus der Erde und ist dort 50°C heiß. Die Pools sind dann 31 – 42°C heiß. Dann gabs dort noch ein türkisches Hamam und Sauna – super entspannend!

Die letzte Station dieser Woche ist Phillip Island. Zum letzten Mal schlagen wir hier unsere Zelte auf. Abends gehts zur Penguine Parade an den Strand. Man wartet auf einer großen Tribüne mit ganz vielen anderen Touristen darauf, dass die Pinguine von der täglichen Fischjagd an den Strand kommen um ihre Jungen zu füttern. Pünktlich gegen 21 Uhr trauen sich die ersten Grüppchen aus dem Wasser, sie warten so lange bis es dunkel genug ist und keine Gefahr von Greifvögeln oder anderen Feinden mehr droht. Man könnte auch denken sie wollen einfach nicht gesehen werden, weil sie so schüchtern sind. Manche Pinguine watscheln geduckt an einem vorbei in der Hoffnung, dass sie nicht gesehen werden… :D Weiter oben gibt es dann Stege an denen rechts und links die Hügel zu sehen sind, in denen die Pinguine ihre Nester haben. Überall sieht man kleine Küken mit noch flauschigen Federn die auf ihre Eltern warten. Interessant ist, dass die Küken selber nicht wissen wer ihre Eltern sind, die Eltern aber schon und auch nur ihre Küken füttern. So rennen die Küken jedem Erwachsenen Pinguin hinterher in der Hoffnung dass dieser etwas zu fressen für es hat. Total süß anzuschauen :) Die Küken brauchen nur 8 Wochen bis sie erwachsen sind und auf eigene Faust auf Jagd gehen. Ja, an sich finde ich ja solche Touristenattraktionen immer so eine Sache… man musste rund $25 zahlen um sich die Pinguine anschauen zu können, überall gibt es T-Shirts, Tassen und andere Geschenke zu kaufen. Aber na klar, diese Pinguine kommen schon seit gut 20.000 Jahren an diesen Strand, da wäre man ja blöd wenn man darauf nicht eine Touristenattraktion machen würde. Und im Allgemeinen hatte man schon den Eindruck, dass dort viel für die Pinguine gemacht wird, dort wird geforscht, sich um kranke Pinguine gekümmert oder wenn sich mal ein Pinguin auf die Straße verirrt wieder zurück gebracht. Die Ranger wissen alles über die Pinguine und es ist sehr interessant die Lebensweise der Tiere zu erfahren. Auf den Parkplätzen sieht man Schilder, die darauf hinweisen, dass man unter seinem Auto nach Pinguinen schauen soll bevor man losfährt weil sie sich wohl doch sehr oft dorthin verirren :D

Am nächsten Morgen ging es dann zurück Richtung Melbourne. Wir haben uns im Haus von dem Mädel getroffen die den Roadtrip organisiert hat, haben Fotos und Adressen ausgetauscht und alle sind von dort in verschiedene Richtungen weitergezogen.

Ich bin echt froh so spontan diesen Trip mitgemacht zu haben. Jedoch habe ich in den letzten zwei Monaten hier immer wieder festgestellt was für eine ruhige, schüchterne und unsichere Person ich bin. Während andere schon am ersten Tag neue Freundschaften schließen sitze ich am 6. Tag immernoch „alleine“ da. Klar unterhält man sich mal mit jedem aber doch nur über flüchtige Dinge. Ich brauche einfach viel länger bis ich bei fremden Leuten warm werde. Das kann ziemlich frustrierend sein wenn man andere sieht wie leicht es denen fällt. Ich denke mir dann immer, scheiß doch drauf, laber einfach drauf los aber das hört sich leichter an als getan. Leider sind doch viele Leute dabei, die sich dann überhaupt nicht für einen interessieren, sie geben einem dann das Gefühl, als wäre man Luft. Und das ist das Schlimmste an Allem und es verunsichert einena nur noch mehr. Naja genug davon, ich bin erst zwei Monate hier, habe noch genug Zeit daran zu arbeiten! Vielleicht muss ich aber auch einfach akzeptieren so zu sein wie ich bin und wenn andere es nicht für nötig halten sich trotzdem mit mir zu unterhalten, haben sie eben Pech gehabt…

Jetzt habe ich noch 9 Tage hier in Melbourne. Am 23. ist die Weihnachtsfeier von WebDynamic wo ich eingeladen bin. Die Kollegen freuen sich alle, dass ich komme. Der Chef fragte sogar ob ich nicht 2012 nochmal bei ihnen arbeiten möchte. Das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf bevor ich wieder nach Hause fliege, gut um meinen Geldbeutel aufzufüllen :)

Am 24. sind wir dann bei Ramons Tante und Onkel in Geelong. Wir feiern Weihnachten zusammen mit ca. 10 Leuten. Wird bestimmt lustig. Dann gehts am 26. nach Sydney für Silvester. Mein Hauptziel für diesen Abend, möglichst viele, tolle Fotos vom Feuerwerk machen! Noch ist offen wie lange ich dort bleibe. Ich hoffe ich finde dort jemandem mit dem ich vielleicht zusammen weiterreisen kann. Ich würde so gerne einen Van kaufen/mieten und dann die Ostküste hochfahren, überall stoppen wo es mir gefällt und dann weiterfahren. Mal sehen ob das was wird, wenn ich niemanden finde fahre ich einfach mit dem Greyhound weiter, da bin ich dann ja auch nicht alleine…

Okay, das wars dann mal wieder von mir. Bis zum nächsten Mal!

Drücke euch alle und wünsche euch Frohe Weihnachten! ♥

So und zur Abwechslung gibts mal ein Video mit Eindrücken des Roadtrips! ;)

Roadtrip entlang der Great Ocean Road

Sonnenaufgang über Melbourne, ca. 6.30 Uhr

#2: Da, aber noch nicht angekommen.

48 Stunden können ziemlich lang sein, wenn man innerhalb dieser Zeit zusammengerechnet vielleicht 2 Stunden Schlaf bekommen hat. Der Flug von Frankfurt nach Dubai hat ca. 6 Stunden gedauert und ging eigentlich ziemlich schnell rum, war ziemlich überdreht noch vom Abschied meiner Liebsten, der mir doch ziemlich schwer gefallen ist, ich ihn aber doch ziemlich gut gemeistert habe, glaube ich. Natürlich konnte ich die Tränen nicht zurück halten, auch im Flugzeug und jetzt die ersten Tage kommen sie doch noch öfters mal hoch, wenn die Gedanken an zu Hause im Kopf herumschwirren. Ca. 6 Uhr morgens Dubai-Zeit bin ich am Flughafen angekommen, das Thermometer zeigte bereits 36°C und es herrschte ne ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit! Schnell raus aus dem Flugzeug und rein in den klimatisierten Bus. Der Flughafen in Dubai ist übersichtlich und nicht besonders groß. Nach 3 Stunden ging’s weiter Richtung Melbourne. 13 Stunden, Mr. Poppin’s Pinguine (Film), Insidious (Film) und 2 Mad Men Folgen der 3. Staffel (!) und wenig Schlaf später komme ich endlich in Melbourne an. Jetzt muss nur noch alles mit dem Gepäck klappen und ich habs endlich geschafft. Lief alles ohne Probleme, gibt es doch ziemlich krasse Bestimmungen was die Einreise nach Australien betrifft. Man darf keine Lebensmittel (Milchprodukte, Obst, etc.) oder tierische und natürliche Produkte einführen. Hat man fremde Erde an den Schuhen kleben und wird erwischt, könnte es sein, dass man für ein paar Jahre im Gefängnis landet… Wenn man aus dem Flugzeug steigt und auf dem Weg zum Gepäckband ist, muss man in Reih und Glied einen abgegrenzten Weg entlanglaufen, sodass Drogen-Spür-Hunde an einem schnuppern und gegebenenfalls Alarm geben können, wenn sie irgendetwas verdächtiges in die Nase bekommen :D Bei mir war das zum Glück nicht der Fall (als hätte ich auch was mit Drogen am Hut) und ich konnte mein Gepäck abholen und mich auf den Weg zum SkyBus in Richtung Melbourne Southern Cross Station machen von dort fährt die Bahn in Richtung Mentone, zur ersten Unterkunft bei zwei Mädels die ich über Couchsurfing gefunden habe. Die Unterkunft ist nicht weit weg von der Bahn Station. Die Gastgeberin legt leider nicht sehr viel Wert auf Sauberkeit, nachts wechselt sich die an der Straße entlang fahrende Bahn mit dem lauten Kühlschrank ab und es sind gefühlte 10 °C im Zimmer. Heute hab ich mir zeigen lassen, wie man den Gas-Backofen anmacht, damit man heizen kann (!) … das mit dem Internet ist dort auch so eine Sache, sie hat nur Internet auf ihrem Handy dass ich nur nutzen kann wenn sie es eingeschaltet hat und sie da ist. Das ist echt ziemlich blöd. Aber naja, lange möchte ich dort nicht bleiben. Die nächste Unterkunft wird sicher etwas zentraler sein und dann hoffentlich auch Internet. Ich merke jetzt erstmal wie furchtbar abhängig man von diesem Internet heutzutage ist!

Das sind nur ein paar Dinge von denen, weswegen ich mir im Moment noch nicht so wirklich „angekommen“ vorkomme. Alles ist anders, neu und ungewohnt.

Eigentlich wollte ich ja ab sofort nicht mehr alles so negativ sehen, aber da gebe ich mir jetzt nochmal ein wenig Zeit ^^

Weitere erste Eindrücke von Australien und den Australiern selbst, im nächsten Beitrag ;)

Hab euch lieb!

Nadja