#8: Einmal Sonne und zurück

Lange ist es her, seitdem ich zuletzt einen Beitrag geschrieben habe. Hauptsächlich aus dem Grund weil in den letzten Novemberwochen nicht wirklich viel passiert ist. Ab der 3. Novemberwoche war bei WebDynamic keine Arbeit mehr für mich, da ein Kollege aus dem Urlaub wieder gekommen ist und es zu Weihnachten hin nicht viel Arbeit gibt. Vielleicht liegt es auch an dem Sommerloch hier in Australien. Ich habe dann versucht so viel wie möglich Melbourne und Umgebung zu erkunden. Ich war in Fitzroy, ein ziemlich ausgeflippter, kreativer Teil Melbournes, mit vielen Cafés, Restaurants und Vintageläden zum Shoppen. Ich war mit Ramon bei seinem Onkel in Geelong fischen. Wir sind mit einem kleinen Boot raus aufs Meer. Jeder von uns hatte seine eigene Angel, ich habe sogar 2 King George Whitenings gefangen! Hätte nicht gedacht, dass Angeln so viel Spaß macht! :D Also Daddy, wenn ich wieder da bin, können wir gerne mal einen Angelausflug zusammen machen! ;)


Dann bin ich am 6. Dezember spontan mit auf einen Roadtrip entlang der Great Ocean Road gefahren! Mit 16 anderen ging es Dienstags vormittags Richtung Torquay, dem Surfort an der Südküste. Überall Surfshops bei denen es Surfklamotten und Surfbretter zu kaufen gab. Haben dort die ersten zwei Tage auf einem Campingplatz verbracht und sind danach weiter Richtung Apollo Bay. Süßer kleiner Strandort mit Strandpromenade wo wir unsere Mittagspause verbracht haben. Ein kurzes Stückchen sind wir durchs Landesinnere durch Eukalyptuswälder gefahren. Der richtige Zeitpunkt um nach Koalas Ausschau zu halten die hier leben. Und tatsächlich, wir haben Glück und sehen vier Koalas, unter anderem eine Mama mit Baby, total süß! Wieder weiter die Great Ocean Road entlang direkt an der Küste mit tollem Ausblick über den Ozean. Nach ca. 1 Stunde haben wir dann endlich das Highlight der Great Ocean Road erreicht, den Port Campbell National Park mit den 12 Aposteln! Man läuft einen kurzen Weg entlang zur Aussichtsplattform, danach hat man freie Sicht über die Apostel – ‚Wow‘ ist das einzige Wort was mir in dem Moment in den Sinn kommt, einfach gigantisch! Weiter gings zu den Loch Ard Gorge zwei durch einen Sandstrand verbundene Schluchten mit einer Höhle. Ein paar von unserer Gruppe gehen ins Wasser, mir ist es einfach viel zu kalt :D Das nächste Ziel ist der Campingplatz in Warrnambool wo wir nur eine Nacht verbringen. Am nächsten Tag fahren wir weiter ins Landesinnere an goldenen Feldern mit vielen Kühen und Schafen entlang bis zum nächsten National Park, den Grampians. 20 Minuten wandern wir zur ersten Aussichtsplattform, von der man einen super Ausblick über die weite Landschaft mit Feldern und mit Bäumen bewachsenen Felsformationen hat. Leider war an dem Tag das Wetter nicht so gut – bewölkt und diesig. Weiter unten in dem Wald kommen wir an einen Wasserfall, den McKenzie Waterfalls. Eigentlich ist hier Baden verboten, aber die meisten unserer Gruppe gehen trotzdem baden… Auf dem Rückweg von den Grampians in Richtung Geelong entdecken wir am Straßenrand eine ganze Gruppe wilder Kangaroos! Mindestens 15-20 auf einmal! Einfach toll diese Tiere mal in freier Wildbahn zusehen! Als nächstes haben wir unsere Zelte in Geelong aufgeschlagen. Es war Samstag, und da das Wetter nicht so super war haben wir ein paar Weingüter besucht, ich glaube ich habe in den letzten zwei Monaten so viel Wein wie manch anderer in einem Jahr trinkt getrunken… :D Abends sind ein paar von uns dann noch in die Stadt feiern. Wir sind in einen Club namens Eureka, zwei Floors, auf dem unteren spielte eine Liveband die ziemlich viele gemischte Partysongs von Muse, Franz Ferdinand, The Killers, Kings of Leon aber auch Backstreet Boys gespielt hat, ziemlich cool. Im oberen Floor lief House und Techno aber auch diverse Remixe, wir haben eigentlich den ganzen Abend nur getanzt, weil die Stimmung so gut war! Nach einer durchzechten Nacht in Geelong haben wir uns Sonntags auf den Weg Richtung Mornington Peninsula gemacht. Ein weiterer National Park. Wir haben den Tag in den Hot Springs verbacht. Ein Thermalbad, in dem Pools mit verschieden heißem Mineralwasser gefüllt sind. Das Wasser kommt 600 Meter tief aus der Erde und ist dort 50°C heiß. Die Pools sind dann 31 – 42°C heiß. Dann gabs dort noch ein türkisches Hamam und Sauna – super entspannend!

Die letzte Station dieser Woche ist Phillip Island. Zum letzten Mal schlagen wir hier unsere Zelte auf. Abends gehts zur Penguine Parade an den Strand. Man wartet auf einer großen Tribüne mit ganz vielen anderen Touristen darauf, dass die Pinguine von der täglichen Fischjagd an den Strand kommen um ihre Jungen zu füttern. Pünktlich gegen 21 Uhr trauen sich die ersten Grüppchen aus dem Wasser, sie warten so lange bis es dunkel genug ist und keine Gefahr von Greifvögeln oder anderen Feinden mehr droht. Man könnte auch denken sie wollen einfach nicht gesehen werden, weil sie so schüchtern sind. Manche Pinguine watscheln geduckt an einem vorbei in der Hoffnung, dass sie nicht gesehen werden… :D Weiter oben gibt es dann Stege an denen rechts und links die Hügel zu sehen sind, in denen die Pinguine ihre Nester haben. Überall sieht man kleine Küken mit noch flauschigen Federn die auf ihre Eltern warten. Interessant ist, dass die Küken selber nicht wissen wer ihre Eltern sind, die Eltern aber schon und auch nur ihre Küken füttern. So rennen die Küken jedem Erwachsenen Pinguin hinterher in der Hoffnung dass dieser etwas zu fressen für es hat. Total süß anzuschauen :) Die Küken brauchen nur 8 Wochen bis sie erwachsen sind und auf eigene Faust auf Jagd gehen. Ja, an sich finde ich ja solche Touristenattraktionen immer so eine Sache… man musste rund $25 zahlen um sich die Pinguine anschauen zu können, überall gibt es T-Shirts, Tassen und andere Geschenke zu kaufen. Aber na klar, diese Pinguine kommen schon seit gut 20.000 Jahren an diesen Strand, da wäre man ja blöd wenn man darauf nicht eine Touristenattraktion machen würde. Und im Allgemeinen hatte man schon den Eindruck, dass dort viel für die Pinguine gemacht wird, dort wird geforscht, sich um kranke Pinguine gekümmert oder wenn sich mal ein Pinguin auf die Straße verirrt wieder zurück gebracht. Die Ranger wissen alles über die Pinguine und es ist sehr interessant die Lebensweise der Tiere zu erfahren. Auf den Parkplätzen sieht man Schilder, die darauf hinweisen, dass man unter seinem Auto nach Pinguinen schauen soll bevor man losfährt weil sie sich wohl doch sehr oft dorthin verirren :D

Am nächsten Morgen ging es dann zurück Richtung Melbourne. Wir haben uns im Haus von dem Mädel getroffen die den Roadtrip organisiert hat, haben Fotos und Adressen ausgetauscht und alle sind von dort in verschiedene Richtungen weitergezogen.

Ich bin echt froh so spontan diesen Trip mitgemacht zu haben. Jedoch habe ich in den letzten zwei Monaten hier immer wieder festgestellt was für eine ruhige, schüchterne und unsichere Person ich bin. Während andere schon am ersten Tag neue Freundschaften schließen sitze ich am 6. Tag immernoch „alleine“ da. Klar unterhält man sich mal mit jedem aber doch nur über flüchtige Dinge. Ich brauche einfach viel länger bis ich bei fremden Leuten warm werde. Das kann ziemlich frustrierend sein wenn man andere sieht wie leicht es denen fällt. Ich denke mir dann immer, scheiß doch drauf, laber einfach drauf los aber das hört sich leichter an als getan. Leider sind doch viele Leute dabei, die sich dann überhaupt nicht für einen interessieren, sie geben einem dann das Gefühl, als wäre man Luft. Und das ist das Schlimmste an Allem und es verunsichert einena nur noch mehr. Naja genug davon, ich bin erst zwei Monate hier, habe noch genug Zeit daran zu arbeiten! Vielleicht muss ich aber auch einfach akzeptieren so zu sein wie ich bin und wenn andere es nicht für nötig halten sich trotzdem mit mir zu unterhalten, haben sie eben Pech gehabt…

Jetzt habe ich noch 9 Tage hier in Melbourne. Am 23. ist die Weihnachtsfeier von WebDynamic wo ich eingeladen bin. Die Kollegen freuen sich alle, dass ich komme. Der Chef fragte sogar ob ich nicht 2012 nochmal bei ihnen arbeiten möchte. Das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf bevor ich wieder nach Hause fliege, gut um meinen Geldbeutel aufzufüllen :)

Am 24. sind wir dann bei Ramons Tante und Onkel in Geelong. Wir feiern Weihnachten zusammen mit ca. 10 Leuten. Wird bestimmt lustig. Dann gehts am 26. nach Sydney für Silvester. Mein Hauptziel für diesen Abend, möglichst viele, tolle Fotos vom Feuerwerk machen! Noch ist offen wie lange ich dort bleibe. Ich hoffe ich finde dort jemandem mit dem ich vielleicht zusammen weiterreisen kann. Ich würde so gerne einen Van kaufen/mieten und dann die Ostküste hochfahren, überall stoppen wo es mir gefällt und dann weiterfahren. Mal sehen ob das was wird, wenn ich niemanden finde fahre ich einfach mit dem Greyhound weiter, da bin ich dann ja auch nicht alleine…

Okay, das wars dann mal wieder von mir. Bis zum nächsten Mal!

Drücke euch alle und wünsche euch Frohe Weihnachten! ♥

So und zur Abwechslung gibts mal ein Video mit Eindrücken des Roadtrips! ;)

Roadtrip entlang der Great Ocean Road

2 Gedanken zu “#8: Einmal Sonne und zurück

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